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Knauer, Martin: "Bedenke das Ende". Zur Funktion der Todesmahnung in druckgraphischen Bildfolgen des Dreißigjährigen Krieges. Tübingen: Niemeyer 1997 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 58). VIII, 209 p., Abb.en.
Im Zentrum der exemplarischen Untersuchung zur Bedeutung des Memento mori-Motivs stehen die von den Künstlern Hans Ulrich Franck und dem nicht weiter verifizierbaren Monogrammisten CR Mitte des 17. Jahrhunderts erstellten Bilderserien zum Dreißigjährigen Krieg. Dabei handelt es sich um Abfolgen unterschiedlichster Einzelszenen, bestehend aus 25 beziehungsweise 24 Radierungen, mit einer inhaltlichen Bandbreite von Kampf- und Wirtshausszenen sowie Überfällen und Plünderungen, in deren abschließendem Bild jeweils der Tod thematisiert wird. Knauer sieht in der Todesmahnung das zentrale Anliegen der Bilderfolgen über den Dreißigjährigen Krieg. Ihr Stellenwert geht dabei über den rein militärischen Kontext hinaus, so daß der Verfasser der Studie sie als "Teil einer frühneuzeitlichen Erbauungsliteratur, die vom Tod und den Letzten Dingen handelt" (p. 14), einstuft. Zielgruppe dieser Serien waren adlige Offiziere und militärbegeisterte Sammler.
Die Bilderserien zum Dreißigjährigen Krieg kennzeichnet eine offene Folge von Bildern, die auch unabhängig voneinander rezipierbar sind. Das zeigt sich in den einzelnen Bildunterschriften bei Franck und den erklärenden Zweizeilern, die der Monogrammist CR seinen Bildern jeweils beigegeben hat. In...