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Ein gelungener Coup: Für eine neue Ausstellungsreihe mit zeitgenössischer Fotografie verpflichtete das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) Florian Ebner, den Kurator des Deutschen Pavillons 2015 auf der Biennale in Venedig. Die Entscheidung ist bemerkenswert. Denn zum einen wird der im vergangenen Jahr von Ebner angestoßene Diskurs über aktuelle Gebrauchsweisen des Fotografischen fortgeführt. Zum anderen manifestiert sich mit dem von ihm und der Kuratorin Christin Müller gestarteten Ausstellungsformat ein grundlegender Wandel im Verständnis und in der Vermittlung von deutscher Kunst im Ausland. Oder vielmehr von Kunst, die in Deutschland und Europa entstanden ist oder sich Themen widmet, die gleichermaßen hierzulande wie global von Bedeutung sind.
Einen hervorragenden Auftakt bilden die jetzt, bevor sie dann für mehrere Jahre um den Globus touren, im Heidelberger Kunstverein vorgestellten Positionen von Viktoria Binschtok (*1972) und Michel Schäfer (*1964), die sich mit der Funktion und Wirkungsweise von medialen Bildern beschäftigen. Dabei dienen ihnen vor allem Fotos aus dem Internet als Material für visuelle Erkundungen und Eingriffe. Beide Künstler dokumentieren nicht konkrete Ereignisse, sondern...