Zusammenfassung: Nach einem kurzen kritischen Einblick in die Forschung zu Textverbundgesamtstrukturen in den Jahren 1988 bis 2016 wird zunächst ein Ausschnitt aus einer Typologie von Textverbundtypen und hierarchischen Textverbundstrukturen präsentiert und kommentiert. Nach einer terminologischen Erörterung, insbesondere zum Begriff der lexikographischen Konstituente, wird als Beispiel eine hierarchische Textverbundgesamtstruktur mit rechtserweiterter Textverbundstruktur so schrittweise konstruiert, dass ihre Teilstrukturen, nämlich die hierarchische rechtserweiterte Textverbundkonstituentenstruktur, ihre hierarchische konstituentenlose Vor- und Nachspannstruktur, ihre hierarchische Wörterverzeichnisstruktur und ihre hierarchische Artikeltextstrukturen getrennt konstruiert und dann zusammengefügt werden. In diesem Prozess werden eine Reihe neuer Begriffe geprägt und zugehörige Termini eingeführt, wie z.B. Vor- und Nachspannsektor, hybride Vor- und Nachspannkonstituente, vorderer Vorspann und hinterer Nachspann. Weiterhin wird überlegt, da Wörterbücher und Gebrauchsgegenstände mit lexikographischen Formeigenschaften immer mindestens eine äußere Zugriffsstruktur aufweisen, ob und wie wenigstens äußere alphabetische Hauptzugriffsstrukturen bei der Konstruktion von hierarchischen Textverbundgesamtstrukturen berücksichtigt werden können. Dazu wird abschließend ein Vorschlag gemacht.
Schlagwörter: artikelstrecke, Artikelstreckenstruktur, äussere zugriffsSTRUKTUR, FUNKTIONAL -POSITIONAL E SEGMENTATION, HIERARCHISCHE KONSTITUENTENLOSE NACHSPANNSTRUKTUR, HIERARCHISCHE KONSTITUENTENLOSE VORSPANNSTRUKTUR, HIERARCHISCHE PARTIELL KONSTITUENTELOSE NACHSPANNSTRUKTUR, HIERARCHISCHE TEXTVERBUNDGESAMTSTRUKTUR, HIERARCHISCHE TEXTVERBUNDKONSTITUENTENSTRUKTUR, HIERARCHISCHE PARTIELL KONSTITUENTENLOSE VORSPANNSTRUKTUR, HINTERER NACHSPANN, HYBRIDE NACHSPANNKONSTITUENTE, HYBRIDE VORSPANNKONSTITUENTE, LEXIKOGRAPHISCHE KONSTITUENTE, NACHSPANN, NACHSPANNSEKTOR, NICHTFUNKTIONALE SEGMENTATION, POSITIONSGESTEUERTE GRUPPIERUNGSMETHODE, RECHTSERWEITERTE TEXTVERBUNDKONSTITUENTENSTRUKTUR, VORDERER VORSPANN, VORSPANNSEKTOR
Abstract: On the Construction of a Hierarchical Comprehensive Text Compound Structure. A Contribution to the Theory of Dictionary Structures. After a brief critical look at research on comprehensive text compound structures in the period 1988 to 2016 an excerpt of a typology of types of text compounds and hierarchical text compound structures is presented and commented on. Following a terminological discussion, especially regarding the concept of lexicographic constituents, a hierarchical comprehensive text compound structure with right expanded text compound structure is constructed as an example step by step, in such a way that its partial structures, i.e. the hierarchical right expanded text compound constituent structure, its hierarchical constituentless front and back matter structure, its hierarchical word list structure and its hierarchical article stretch structures, are constructed separately and are then combined. In this process a number of new concepts are coined and relevant terms are introduced, e.g. front and back matter sector, hybrid front and back matter constituents, front front matter and back back matter. In addition, because dictionaries and utility objects with lexicographical structural features always display at least one outer access structure, it is considered if and how at least outer alphabetical main access structures can be considered in the construction of hierarchical comprehensive text compound structures. In conclusion a proposal is made in this regard.
Keywords: article stretch, article stretch structure, back back matter, BACK MATTER, BACK MATTER SECTOR, FRONT FRONT MATTER, FRONT MATTER sector, functional-positional segmentation, hierarchical comprehensive TEXT COMPOUND STRUCTURE, HIERARCHICAL CONSTITUENTLESS BACK MATTER STRUCTURE, HIERARCHICAL CONSTITUENTLESS FRONT MATTER STRUCTURE, HIERARCHICAL PARTIAL CONSTITUENTLESS BACK MATTER STRUCTURE, HIERARCHICAL PARTIAL CONSTITUENTLESS FRONT MATTER STRUCTURE, HIERARCHICAL TEXT COMPOUND CONSTITUENT STRUCTURE, HYBRID BACK MATTER CONSTITUENTS, HYBRID FRONT MATTER CONSTITUENTS, LEXICOGRAPHIC CONSTITUENTS, NON-FUNCTIONAL SEGMENTATION, OUTER ACCESS STRUCTURE, POSITIONAL-GUIDED GROUPING METHOD, RIGHT EXPANDED TEXT COMPOUND CONSTITUENT STRUCTURE
1. Vorbemerkung
Dieser Beitrag versucht, einen Weg zu zeigen, wie man bei der Erforschung und Darstellung einer Struktur von initialalphabetischen Printwörterbüchern, die mit guten Gründen hierarchische Textverbundgesamtstruktur heißen kann, zu Fortschritten kommt.
2. Kritischer themaspezifischer Einblick in den metalexikographischen Diskurs von 1988 bis 2016
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen" für die Lektüre dieses Beitrags in Form eines gründlichen und klassischen Forschungsberichts. vielmehr besteht die Absicht, ein Fenster zu öffnen für einen kritischen (und damit auch selbstkritischen) Blick auf diejenigen Arbeiten, die sich mit der Problematik der "globalen Strukturen" von Printwörterbüchern befasst haben. Mit dem Aus- druck globale Struktur soll nicht en passant ein neuer metalexikographischer Terminus eingeführt werden; vielmehr wird der aus der germanistischen Textlinguistik der 70er und 80er Jahre stammende Ausdruck für die Gesamtstruktur von Texten als unverbindlich charakterisierende Benennung für eine textuelle Struktur verwendet, für die ein eingeführter und definierter Terminus an dieser Stelle noch nicht verfügbar ist.
Die moderne Metalexikographie ist in Frankreich entstanden. Besonders Rey-Debove 1971 verdankt die spätere Forschung den geschärften Blick auf Strukturen im Wörterbuch, wie z.B. den mit Hilfe der Termini macrostructure und microstructure. Wie aber eine globale Struktur zu erfassen, darzustellen und zu benennen ist, als deren Teilstrukturen die Makro- und die Mikrostruktur hätten gelten können, wurde nicht gefragt. Diese Frage wurde, soweit ich sehe, zum ersten Mal in Wiegand 1988 gestellt und damit zu einem Zeitpunkt, zu dem die Theorie der Wörterbuchform noch in den Kinderschuhen steckte. Der in Wiegand 1988 vorgeschlagene Terminus für die globale Struktur von Printwörterbüchern war Hyperstruktur. Es zeigte sich aber bald, dass sich dieser Terminus - wahrscheinlich wegen seiner Nähe zu Hypertext und Hypertextstruktur - nicht durchsetzen konnte. Auch andere haben die sich damals in der Forschung auftuende terminologische Lücke bemerkt. So formuliert z.B. Nielsen (1990: 49): "The lexicographic macrostructure is not merely the arrangement of lemmata, but a structure which applies to the dictionary as a whole", und Hartmann und James (2001: 93) schlagen megastructure vor. Beide Termini haben sich ebenfalls nicht durchsetzen können, was wahrscheinlich seinen Grund darin hat, dass mit der isolierten Einführung von Termini ohne zugehörigen theoretischen Hintergrund kein wirklicher Erkenntnisfortschritt zu erzielen ist. Es sei aber erwähnt, dass Megastruktur in Bielinska (2010: 294) als Synonym für Textverbundkonstituentenstruktur verwendet wird, ein Vorschlag, dem hier nicht gefolgt wird. Hausmann und Wiegand (1989: 330ff.) nennen eine hierarchische und damit eingeschränkte Form einer globalen Struktur von Printwörterbüchern, in der weder die Makrostruktur noch eine Zugriffsstruktur eine Rolle spielen, textual book structure und präsentieren in Englisch (wahrscheinlich) den ersten Baumgraphen zu einer hierarchischen globalen Struktur eines deutschen Printwörterbuchs, der in Wiegand (1988: 49, Abb. 6) einen Vorläufer hat. In der Zwischenzeit hat sich der Begriff, der zum Terminus Makrostruktur gehört, stark verändert (vgl. Wiegand 2008: 229ff. u. Wiegand und Gouws: 78ff.). Es wird daher zu fragen sein, ob man zumindest Hauptzugriffsstrukturen nicht bei der Konstruktion von Textverbundgesamtstrukturen berücksichtigen sollte (vgl. 5.). Während textual book structure nach 1989 nur selten verwendet wurde, weil andere Begrifflichkeiten eingeführt wurden, spielte der erwähnte Baumgraph in seiner abstrakten Form und damit ohne direkten Bezug zu einem bestimmten Wörterbuch bei den Bemühungen, die globale Struktur von Printwörterbüchern zu konstruieren, längere Zeit eine zentrale und z.T., aus heutiger Sicht, eine fatale Rolle. In Abb. 1 ist er erneut dargestellt, und zwar in der Form, wie er sich in Kammerer und Wiegand 1998 (228, Abb. 4) findet und damit in einer um die als Identifikationsmarken dienenden Ziffern 1-11 erweiterten Form. Diese numerische Erweiterung wirkt sich auf die strukturellen Eigenschaften der Baumgraphen nicht aus.
Wenn man die Attribuierung des Baumgraphen, die in Abb. 1 nur als metalexikographische Etikettierung der Knoten gegeben ist, nicht berücksichtigt, sondern ausschließlich seine mathematischen Eigenschaften, dann ist der Baumgraph korrekt, weil er (a) genau einen Knoten aufweist, nämlich den Wurzelknoten, der ohne Vorgänger ist und von dem zu jedem anderen Knoten genau ein Pfad existiert, und weil (b) jeder Knoten (außer dem Wurzelknoten) genau einen Vorgänger hat, und weil schließlich (c) die Nachfolger eines Knotens von links nach rechts geordnet sind (vgl. z.B. Klabunde 1998: 32ff.). Berücksichtigt man jedoch die Attribuierung, dann gilt die Kritik von Kammerer und Wiegand 1998, die das Folgende beinhaltet: Es ist nicht berücksichtigt, dass erstens gilt: 5, 6, 7, 8 und 9 sind nichtfunktionale Teile von 2 und zugleich funktionale Teile von 1 sowie weiterhin zweitens, dass gilt: 10 und 11 sind nichtfunktionale Teile von 4 und zugleich funktionale Teile von 1 und schließlich, dass drittens gilt: 2, der Vorspann (front matter), und 4, der Nachspann (back matter), sind nichtfunktionale Teile von 1. Dies bedeutet: In Abb. 1 fehlen Kanten, also Knotenpaare <k k2>, die durch "-" repräsentiert sind, und durch "-" repräsentierte Knotenpaare sind Elemente unterschiedlicher Relationen vom Typ der partitiven Relation! An einem Beispiel erläutert, besagt diese Kritik: 8, die Benutzungshinweise, sind ein nichtfunktionaler Teil des Vorspanns, denn ihre genuine Funktion besteht nicht darin, dem Benutzer den Vorspann zu erklären, sondern darin, dem Benutzer Hinweise für die Benutzung des Wörterbuchs zu geben; daher bezieht sich die genuine Funktion von 8 als Teil von 2 auf 1, also das gesamte Wörterbuch, so dass 8 ein funktionaler Teil von 1 ist. Die Kritik von Kammerer und Wiegand 1998 ist jedoch nicht weitgehend genug, wie erst später gezeigt werden kann, wenn weitere Begriffe und die zugehörigen Termini zur Verfügung stehen.
3.Textverbundtypen und Typen von hierarchischen Textverbundstrukturen
Will man darlegen, wie eine hierarchische Textverbundgesamtstruktur konstruiert werden kann, muss erstens zunächst klar sein, was in metalexikographischer Perspektive unter einem Textverbund verstanden werden soll, wozu auch gehört, dass man einen Überblick über die wichtigsten Textverbundtypen hat. Erst danach kann man zweitens im Rahmen der Theorie der Wörterbuchform festlegen, was als ein Typ von hierarchischer Textverbundstruktur gelten soll und zu welchem Typ von Textverbund er gehört.
Im Kontrast zu der Auffassung, Wörterbücher seien Texte, die zu einer Textsorte gehören (vgl. z.B. Fenner 1997), wurden in Wiegand 1995 die Termini Textträger und Textverbund in die Metalexikographie eingeführt. Papierne Textträger sind Zusammenordnungen von schriftkonstituierten Texten unterschiedlicher Textsorten zu gedruckten Gebrauchsgegenständen als statischen Informationssystemen; es lassen sich unterschiedliche Typen von papiernen Textträgern unterscheiden, wie z.B. Zeitschriften, Gemeindeblätter, Programmschriften von Gymnasien, Tageszeitungen und alle gedruckten Gebrauchsgegenstände mit lexikographischen Formeigenschaften (i. S. v. Wiegand 2013), wie z.B. Telephonbücher und Reiseführer, deren gezielte selektive Nutzung mit spezifischen Suchfragen dadurch ermöglicht wird, dass sie intern geordnete und extern akzessive Daten aufweisen, und schließlich Wörterbücher aller Typen. Textträger haben sich historisch aus praktisch-pragmatischen Gründen in jeweiligen Kulturräumen relativ gleichartig entwickelt. Von den genannten Typen von Textträgern sind nur einige, die zum Typ der gedruckten Gebrauchsgegenstände mit lexikographischen Formeigenschaften gehören, wie z.B. Telephonbücher (vgl. dazu Wiegand 2013), sowie alle, die zum Typ des Wörterbuchs gehören, Textverbunde; denn für Texte, die zu einem Textverbund gehören, gilt: Sie sind inhaltlich-funktional und formstrukturell aufeinander bezogen, so dass eine verbundinterne Intertextualität gegeben ist, zu der auch gehört, dass es mindestens einen Metatext gibt, in dem die Benutzung des Textverbundes erklärt wird. Dies gilt immer für Wörterbücher, aber nicht z.B. für Tageszeitungen. Um nicht ständig von einem lexikographischen Textverbund vom Typ des Wörterbuchs etc. sprechen zu müssen, wird hiermit festgelegt, dass in diesem Beitrag mit Textverbund stets über ein Printwörterbuch gesprochen wird. Diese Ansage ist aus mehreren Gründen erforderlich. Denn in einer zeitgemäßen erweiterten Auffassung von Lexikographie, die letztere als Teilgebiet der Informationswissenschaft auffasst (vgl. Wiegand 2013a), so dass u.a. auch gedruckte Gebrauchsgegenstände mit lexikographischen Formeigenschaften (i.S.v.: Wiegand 2013) zu ihrem Gegenstandsbereich gehören, treten auch andere Textverbunde als Wörterbücher auf, wie z.B. Telephon- und Faxbücher (vgl. Wiegand 2013: 293ff.).
In Abb. 2 wird nachfolgend ein Typologiegraph zu einem Ausschnitt aus einer Typologie von hierarchischen Textverbundstrukturen präsentiert, anhand dessen zugleich der zugehörige parallele Ausschnitt von Textverbunden, die Wörterbücher sind, erschließbar ist.
In der Theorie der Wörterbuchform wird nicht nur mit Artikelstrukturschemata (vgl. WLWF-1: 592 u. Wiegand 2010: 313f), sondern u.a. auch mit Textverbundstrukturschemata zur summarischen Kurzdarstellung von Strukturen gearbeitet; in letzteren wird das Klassensymbol TV für die Klasse der Textverbunde sowie die Klassensymbole für Teile von Textverbunden, wie z.B. VS, WZ etc. verwendet, sowie das Symbol ": " für besteht aus und das Symbol "<" für geht voraus. Beispiele für Textverbundstrukturschemata sind: TV : VS < WZ und TV : VS < WZ < NS. In Abb. 2 werden die definitorischen Teile von Textverbundstrukturschemata, also die, die auf das Symbol ":" folgen, verwendet, um den Textverbundtyp (= TV-Typ) kriterial zu kennzeichnen, zu dem der Typ der Textverbundstruktur gehört, der erhältlich ist, wenn man das zugehörige Typologiekriterium TK auf den Ausgangstyp anwendet. Wendet man z.B. das Typologiekriterium Position des WZ im Textverbund auf den Ausgangstyp der hierarchischen Textverbundstruktur an, sind der Typ 1, also der Typ der hierarchischen einfachen Textverbundstruktur erhältlich, und weil das Typologiekriterium eine zweifache Ausprägungsstruktur aufweist (vgl. dazu Wiegand 1998: 845ff.), auch der Typ 2, also der hierarchischen rechtserweiterten Textverbundstruktur. Zum Typ 1 gehört das Textverbundstrukturschema (= TV-Str-S): TV: VS < WZ, und zum Typ 2 das TV-Str-S: TV: VS < WZ < NS. Nach diesen exemplarischen Erläuterungen dürfte deutlich sein, dass anhand des Typologiegraphen in Abb. 2 zu einem Ausschnitt aus der Typologie der hierarchischen Textverbundstrukturen eindeutig der zugehörige Ausschnitt aus einer Typologie von Textverbunden angegeben werden kann. Der Typ 1 ist deswegen der e i n f a c h e Textverbund, der auch basaler Textverbund heißt, weil ein "Wörterbuch" ohne Vorspann (VS) nur ein Wörterbuchfragment ist.
Zu jedem in Abb. 2 genannten Textverbundtyp können zahlreiche Wörterbücher als Beispiele angegeben werden; damit das Literaturverzeichnis nicht zu lang wird, werden nur wenige Beispiele genannt. Weiterhin kann zu jedem Typ von Textverbundstruktur ein allgemeines Textverbundstrukturbild nach formalen Prinzipien konstruiert werden; aus Platzgründen werden hier nur einige präsentiert.
(1) TV-Typ 1 mit dem TV-Str-S: TV : VS < WZ; Beispiele: HWDG 1984, Kluge 1995, Köster 1969 (vgl. 5.), Agricola 1992.
(2) TV-Typ 2 mit dem TV-Str-S: TV : VS < WZ < NS; Beispiele: Paul 2002 (vgl. 4.), Wahrig 2006.
Das allgemeine Textverbundstrukturbild für den Typ der hierarchischen rechtserweiterten Textverbundstruktur hat die Form in Abb. 3.
(3)TV-Typ 3 mit dem TV-Str - S: TV ; VS < WZR; zum TV-Typ 3 gehören zwei Untertypen, die durch die Anwendung des Typologiekriteriums Anzahl der WZ in der WZR auf den TV-Typ 3 gegeben sind, nämlich TV-Typ 3a mit dem TV-Str-S: TV ; VS < WZR.zwf sowie der TV-Typ 3b mit dem TVStr-S: TV: VS < WZR.mf; Beispiel: Dultz 1965.
Das allgemeine Textverbundstrukturbild für den Typ der hierarchischen einfach zentral erweiterten Textverbundstruktur (zum TV-Typ 3a) findet sich in Abb. 4.
(4) TV-Typ 4 mit dem TV-Str-S: TV ; VS < WZR < NS; Beispiele: Wittstock und Kauczor 1988, Telling 1988.
(5) TV-Typ 5 mit dem TV-Str-S: TV ; VS.v < TVR; Beispiele: Duden-GFWB.
(6) TV-Typ 6 mit dem TV-Str-S: TV ; VS.v < e.TVR < NS.h. Beispiele: Kienle 1965, Kämpfert 1997.
Das allgemeine Textverbundstrukturbild für den Typ der hierarchischen komplexen rechtserweiterten Textverbundstruktur findet sich in Abb. 5.
Der Typologiegraph in Abb. 2 stellt nur einen Typologieausschnitt dar; er hat daher einen Teil mit dem Hinweis: WEITERE. Einige dieser in Abb. 2 nicht berücksichtigten Textverbundtypen sind die folgenden:
(7) Der wörterverzeichnisintern erweiterte Textverbund, der dann gegeben ist, wenn das Wörterverzeichnis einen Einschub aufweist: Im deutlichen Unterschied zu einem eingelagerten Binnentext, der eine Artikelstrecke erweitert, deren unmittelbare Textkonstituente er ist, ist ein Einschub (E) eine Textverbundkonstituente, die das Wörterverzeichnis aufspaltet, so dass ein vorderer Wörterverzeichnisteil (WZT.v) und ein hinterer Wörterverzeichnisteil (WZT.h) gegeben ist. Dementsprechend ist eine wörterverzeichnisintern erweiterte Textverbundstruktur erhältlich mit dem Textverbundschema TV : VS < WVT.v < E < WZT.h. Ein Beispiel ist: OSACD 2006.
(8) Der wörterverzeichnisintern und rechtserweiterte Textverbund, zu dem das Textverbundstrukturschema TV : VS < WVT.v < E < WZT.h < NS gehört; ein Beispiel ist CALD 2008.
Mit den Typen (7) und (8) dürfen die beiden folgenden Textverbundtypen (9) und (10) nicht verwechselt werden, die häufig bei biskopalen Wörterbüchern auftreten, nämlich
(9) der Textverbundtyp mit diskontinuierlicher zweifacher Wörterverzeichnisreihe (WZ[E]R.zwf), in dem die beiden Wörterverzeichnisse durch einen Einschub getrennt sind, der weder ein Vor- noch ein Nachspann ist. Das zugehörige Textverbundstrukturschema lautet: TV : VS < WZ[E]R.zwf.
(10) Der rechtserweiterte Textverbund mit diskontinuierlicher zweifacher Wörterverzeichnisreihe, für deren Einschub ebenfalls gilt, dass er weder ein Vor- noch ein Nachspann ist; das zugehörige Textverbundstrukturschema lautet: TV:VS < WZ[E]R.zwf. < NS. Beispiele sind: Hueber DaF 2006, MWALED 2008 und PONS 2006.
Weiterhin treten Textverbundtypen auf, für die eine sprachliche Bezeichnung zu lang ist, um als Terminus funktionieren zu können. Ein Beispiel ist Sellner 1997. Zu diesem Wörterbuch gehört das folgende Textverbundschema: TV:VS.v < WZR/6 < TV.e < NS.h (mit WZR/6 = Wörterverzeichnisreihe, bestehend aus sechs Wörterverzeichnissen und mit TV.e = einfacher Textverbund). Als Bezeichnung für die Textverbundstruktur gilt dann: Textverbundstruktur vom Typ: TV:VS.v < WZR/6 < TV.e < NS.h. Ein weiteres Beispiel ist Mackensen 1956. Zu diesem Wörterbuch gehört das folgende Textverbundschema: TV : VS.v < TVR/4 < NS.h (mit (VS.v = vorderer Vorspann; TVR/4 = Textverbundreihe, bestehend aus vier Textverbunden). Als Bezeichnung für die Textverbundstruktur gilt dann: Textverbundstruktur vom Typ: TV : VS.v < TVR/4 < NS.h.
4.Zur Konstruktion von hierarchischen Textverbundgesamtstrukturen
Nach dem Überblick über die zentralen Textverbundtypen und zugehörigen Typen von hierarchischen Textverbundstrukturen im vorausgehenden dritten Abschnitt sollten wohl folgende Feststellungen akzeptabel sein:
(1) Eine hierarchische Textverbundgesamtstruktur kann sinnvoller Weise nur relativ zu einem Typ von Textverbundstruktur konstruiert werden, so dass es offensichtlich nicht den einen Typ von Textverbundgesamtstruktur geben kann, sondern nur mehrere Typen; daher liegt es nahe, die Typennamen für die Typen von Textverbundgesamtstrukturen - soweit dies möglich ist - an die Typennamen von Textverbundstrukturen anzuschließen; dann sind z.B. folgende hierarchische Textverbundgesamtstrukturen unterscheidbar:
- hierarchische Textverbundgesamtstruktur mit einfacher Textverbundstruktur
- hierarchische Textverbundgesamtstruktur mit rechtserweiterter Textverbundstruktur
- hierarchische Textverbundgesamtstruktur mit zentral und rechtserweiterter Textverbundstruktur usw. (vgl. Abb. 2).
Hierarchische Textverbundgesamtstruktur ist dann ein hyperonymer Terminus für die Termini der gerade genannten Typen von hierarchischen Textverbundgesamtstrukturen.
(2) Wenn von einer Textverbundgesamtstruktur irgendeines Typs gesprochen wird, dann darf das keinesfalls so verstanden werden, als wären alle bekannten Strukturen, die zu einem Textverbund als Teilstrukturen gehören können, von der Textverbundkonstituentenstruktur bis zu den Strukturen der Angaben berücksichtigt. Derart hypertrophe Monsterstrukturen wären weder sinnvoll noch übersichtlich darstellbar. Sinnvoll ist die Konstruktion von Textverbundgesamtstrukturen nur dann, wenn sie dem Zweck dienen, eine gute Übersicht über die Distribution zentraler lexikographischer Textdatentypen und deren Gruppierung zu hierarchischen Teilstrukturen des Textverbundes zu gewährleisten gemeinsam mit den Datendistributionsstrukturen (i.S.v. Bergenholtz, Tarp und Wiegand 1999: 1778ff.). Sind sie zweckgerecht konstruiert, sind sie daher bei der Planung von größeren Wörterbüchern nützlich sowie insbesondere bei der Beurteilung, ob die gesamte Datenorganisation im Textverbund relativ zu den angesetzten Wörterbuchfunktionen angemessen und benutzerfreundlich ist.
Zwar gibt es bereits ältere Versuche, hierarchische Textverbundgesamtstrukturen zu konstruieren (vgl. z.B. Wiegand 2000: 214 u. 2001: 137), aber die Konstruktionsprinzipien sowie die Analysekonventionen wurden nicht explizit genug formuliert, und die Terminologie ist teilweise schwankend und nicht hinreichend spezifisch. Es sind daher, bevor anhand eines Beispiels eine Textverbundgesamtstruktur schrittweise konstruiert wird, Vorklärungen verschiedener Art erforderlich.
Damit die begriffliche und damit die terminologische Vielfalt hier nicht zu groß wird, sei zunächst der empirische Gegenstandsbereich auf die initialalphabetischen Wörterbücher eingeschränkt. Weiterhin sei klargestellt, dass nichttypographische Strukturanzeiger, wie z.B. Zugriffsstrukturanzeiger A, B, Z vor bzw. zwischen Artikelstrecken, im Unterschied z.B. zu Wiegand (2001: 137, Abb. 4-3) nicht berücksichtigt werden. Darüber hinaus muss in Erinnerung gerufen werden, dass es zwei terminologisch deutlich unterschiedene Typen von lexikographischen Konstituenten gibt, nämlich den Typ der Textverbundkonstituente und den der Textkonstituente, so dass lexikographische Konstituente oberbegrifflich verwendet wird. Die Konstituenten beider Typen haben gemeinsam, dass ihnen eine bestimmte individuelle Form, genau eine Position sowie mindestens eine Funktion im zugehörigen (nächst größeren) textuellen Ganzen zukommt. Nicht gemeinsam ist ihnen das Folgende: Bei den Textkonstituenten wird zwischen unmittelbaren und mittelbaren Textkonstituenten unterschieden. Bei den Textverbundkonstituenten ist das terminologisch unangemessen (oder: unüblich, unpraktisch etc.). Es ist aber keineswegs selbstverständlich, denn alle Typen von lexikographischen Konstituenten sind das Ergebnis einer korrekten Anwendung der Methode der funktional-positionalen Segmentation. Daher sei hier expressis verbis folgende terminologische Konvention (K) festgelegt: K1: Eine Unterscheidung zwischen unmittelbaren Textverbundkonstituenten und mittelbaren Textverbundkonstituenten n-ter Stufe (mit n >1) ist nicht vorgesehen. K1 hat folgende, in der Forschung sozusagen stets stillschweigend eingehaltene, aber deswegen keineswegs selbstverständliche terminologische Konsequenzen: Die Konstituenten einer Textverbundkonstituente (wie z.B. die von Benutzungshinweisen oder Abkürzungsverzeichnissen) gelten nicht als mittelbare Textverbundkonstituenten erster Stufe. Insbesondere gilt bei der Konstruktion von Textverbundgesamtstrukturen: Die Konstituenten eines Wörterverzeichnisses gelten nicht als mittelbare Textverbundkonstituenten (erster Stufe), sondern als unmittelbare Wörterverzeichniskonstituenten, die Artikelstrecken heißen. Die typverschiedenen Konstituenten einer Artikelstrecke, wie z.B. Wörterbuchartikel und funktionale Artikelteilstrecken, wie z.B. Artikelnester und Artikelnischen sowie eingelagerte Binnentexte, gelten nicht als mittelbare Textverbundkonstituenten (zweiter Stufe), sondern als unmittelbare Artikelstreckenkonstituenten. Schließlich gelten alle Artikelkonstituenten, die auch Artikeltextkonstituenten heißen, wie z.B. Angaben und Angabetexte, nicht als Textverbundkonstituenten (dritter Stufe), sondern als Artikelkonstituenten. Es muss unbedingt berücksichtigt werden, dass alle lexikographischen Konstituenten, unabhängig davon, zu welchen Typen sie gehören, das Ergebnis einer korrekten Anwendung der Methode der funktional-positionalen Segmentation sind, und zwar in ihrer nichtexhaustiven Variante, weil nichttypographische Strukturanzeiger oben ausgeschlossen wurden.
4.1Konstruktion einer hierarchischen Textverbundgesamtstruktur mit rechtserweiterter T extverbundstruktur
Im Folgenden wird eine hierarchische Textverbundgesamtstruktur mit rechtserweiterter Textverbundstruktur in ihrer abstrakten Ausprägung konstruiert. Die Konstruktion erfolgt in der Weise, dass nacheinander die hierarchischen Teilstrukturen der genannten Struktur gebildet und dann zusammengefügt werden. Der Typ der hierarchischen rechtserweiterten Textverbundgesamtstruktur wurde gewählt, weil in der neueren Printlexikographie rechtserweiterte Textverbunde, also solche, für die das Textverbundstrukturschema TV ; VS < WZ < NS gültig ist, besonders häufig auftreten. Als Beispielwörterbuch dient Paul 2002.
4.1.1Die hierarchische rechtserweiterte Textverbundkonstituentenstruktur
Hierarchische Textverbundkonstituentenstrukturen sind als Teilstrukturen von hierarchischen Textverbundgesamtstrukturen - und diese Einschränkung ist strukturrelevant - dadurch erhältlich, dass ein Textverbund funktional-positional so segmentiert wird, dass nur ein Segmentationsschritt erfolgt, so dass nur eine einstufige Struktur erhältlich ist (vgl. u.a. Schierholz und Wiegand 2004: 2009ff; Wiegand und Fuentes Morán 2009: 25ff; Wiegand, Beer und Gouws 2013: 57ff). Während in alphabetischen Wörterbüchern die Gestaltung der Form des Wörterverzeichnisses und die der kondensierten Wörterbuchartikel relativ stark standardisiert ist (vgl. z.B. Wiegand 1997), gilt das für wörterverzeichnisexterne Textverbundteile hinsichtlich ihrer Form und Reihenfolge sowie hinsichtlich ihrem Umfang und ihrem Inhalt weniger; lediglich die Reihenfolge der Titelei, des Impressums, des Inhaltsverzeichnisses und des Vorworts folgt in der Mehrzahl der Fälle der Tradition der Buchtypographie (vgl. auch Bielinska 2010: 51f.). Daher ist nicht immer eindeutig entscheidbar, ob ein Textteil als Textverbundkonstituente gelten soll oder nicht. Bei einer solchen Entscheidung kann das Inhaltsverzeichnis hilfreich sein, wenn es nicht fehlt, wie z.B. im Duden-GFWB. Sehr häufig fehlen in den Inhaltsverzeichnissen die Übersichten, Karten oder Verzeichnisse, die sich auf dem vorderen und hinteren Vorsatzblatt befinden; so auch im PONS-DaF 2016 und im Paul 2002, der ein Vor- und einen Nachspann mit integriertem Vorsatzblatt aufweist (vgl. unten). Diese werden im letztgenannten Einbänder in den Hinweisen zur Benutzung (XII) als "Didaktisierte Übersichten auf dem vorderen und hinteren Innendeckel" bezeichnet. Bei der Übersicht auf dem vorderen Vorsatzblatt handelt es sich um eine farbige, benutzerfreundliche Übersicht mit dem Titel "Zusammenspiel von Sachregister und Wörterbuch". Die ebenfalls farbige Übersicht auf dem hinteren Vorsatzblatt mit dem Titel "Schlüssel zu den Wörterbucheinträgen" erklärt - wie in der neueren Lernerlexikographie auf dem vorderen und/oder dem hinteren Vorsatzblatt üblich (vgl. z.B. PONS-Daf 2016) - anhand von Wörterbuchartikeln deren Textsegmente. Beide Übersichten gelten nachfolgend als Textverbundkonstituenten.
Im Folgenden werden die abstrakte und isomorphe konkrete rechtserweiterte Textverbundkonstituentenstruktur von Paul 2002 (= wb) als Teilstrukturen der zugehörigen Textverbundgesamtstruktur gebildet; der Strukturbildungsprozess wird in vier methodischen Schritten durchgeführt (vgl. auch Wiegand 2010: 269ff.). Im ersten methodischen Schritt wird wb einstufig nichtexhaustiv funktional-positional segmentiert. Das Segmentationsergebnis wird nachfolgend aufgelistet; dabei wird mit Hilfe des Gleichheitszeichens "=" den Textverbundkonstituenten ein Kleinbuchstabe als Individuenname zugeordnet, mittels dessen sie unter Verwendung des Zeichens " G " für die Element-Klassen-Relation ihren Textverbundkonstituentenklassen zugeordnet werden, die für die Bildung der abstrakten Textverbundkonstituentenstruktur benötigt werden.
a = (Übersicht zum) Zusammenspiel von Sachregister und Wörterbuch; a G ZSW
b = Titelei; b G TIT
c = erweitertes Impressum; c G IMP
d = Inhaltsverzeichnis; d G IV
e = Zur Einführung; e G EINF
f = Hinweise zur Benutzung; f G BENH
g = Abkürzungen; g G ABK 1
h = Laut- und Sonderzeichen; h G LSZ
i = Abgekürzt zitierte Autoren und Werke; i G ABK 2
j = Sachregister - Wegweiser zum Wortschatz; j G SAR
k = Wörterbuch A bis Zypresse [Wörterverzeichnis]; k G WZ
l = Literarische Quellen; l G LQ
m = Wörterbücher und weitere Hilfsmittel; m G WÖHI
n = Schlüssel zu den Wörterbucheinträgen; n G WBE
Im zweiten methodischen Schritt wird die Trägermenge für die abstrakte (a) hierarchische rechtserweiterte Textverbundstruktur von WB (wb G WB) - sie heiße M^VEonS (WB) - sowie die gleichmächtige Trägermenge für die konkrete (k) hierarchische rechtserweiterte Textverbundkonstituentenstruktur - sie heiße M^VEínS (wb) - gebildet. Die beiden Trägermengen mit der Mächtigkeit 15 I können mit Hilfe der Klassensymbole bzw. Individuennamen wie folgt notiert werden: M^0IlS (WB) = {WB, ZSV, TIT, IMP, IV, EINF, BENH, ABK1, LSZ, ABK2, SAR, WZ, LQ, WÖHI; WBE}.
m£veoi1s (wb) = {wb, a, b, c, d, e, f, g, h, i, j, k, l, m, n}.
Im dritten methodischen Schritt werden auf den beiden Trägermengen je zwei zweistellige strukturprägende Relationen vom gleichen Relationstyp definiert. Auf M^VKonS(WB) wird erstens eine reflexive, antisymmetrische und transitive Relation vom Typ der partitiven Relation - sie heiße - definiert, auf deren Elemente (also die geordneten Paare, wie z.B. (ZSV, WB), der Relationsterm RT1 = ist eine Textverbundkonstituente von zutrifft, zweitens wird auf mtvkoiis (WB) eine Relation vom Typ der Präzedenzrelation - sie heiße r(TM) - definiert, die irreflexiv (damit asymmetrisch) und transitiv ist, und auf deren Elemente (also die geordneten Paare, wie z.B. (ZSV, TIT), der Relationsterm RT2 = geht voraus zutrifft. Für und r(TM) gelten folgende Aussagen: R^t - (MTVKons (WB))2 und r^ £ (M^vg^g (WB))2 (wobei für das einfache Kreuzprodukt einer Menge M mit sich selbst M2 geschrieben ist), r^ und r^ sind disjunkt (r^ fl = 0) und ihre Vereinigung r^ U r(TM) ordnet M^VEonS (WB) exhaustiv. Das Ergebnis der Definitionsoperationen ist die abstrakte hierarchische rechtserweiterte Textverbundkonstituentenstruktur von Paul 2002, die eine Ordnungsstruktur ist. Entsprechend wird verfahren, um die isomorphe konkrete Ordnungsstruktur von Paul 2002 zu erhalten. Sowohl für die konkrete als auch für die abstrakte hierarchische rechtserweiterte Textverbundstruktur kann ein Baumgraph mit einer Baumhöhe, die den Wert 1 hat, konstruiert werden. Bildet man die beiden Baumgraphen so aufeinander ab, dass von dem Baumgraph für die konkrete Struktur nur die terminalen etikettierten Knoten sichtbar und durch eine gestrichelte Linie mit den zugehörigen Klassensymbolen im Baumgraph für die abstrakte Struktur verbunden sind, ist der Strukturgraph für den Typ der hierarchischen rechtserweiterten Textverbundkonstituentenstruktur von Paul 2002 in abstrakter und isomorpher konkreter Ausprägung gegeben, der sich in Abb. 6 findet.
An dieser Stelle sei kurz auf die Frage eingegangen, ob Wörterbücher, wenn sie als Textverbund und damit als eine Abfolge von Texten unterschiedlicher Textsorten betrachtet werden und wenn man ihre Textverbundgesamtstruktur konstruieren möchte, als zwei- oder als dreidimensionale Gebilde konzeptualisiert werden sollten. Bekanntlich ist in der Alltagssprache die Konzeptualisierung von Buchtexten schwankend, was sich buchgeschichtlich erklä - ren lässt. So sagt man z.B. nicht das Vorwort ist oben oder das Register ist unten, aber in den Texten findet man siehe oben oder siehe unten, und diese Verweisungen sind nicht seitenspezifisch. Bei der strukturellen Analyse von Wörterbuchartikeln hat die explizite Berücksichtigung der textuellen Zweidimensionalität durch die Einführung von textarchitektonischen Relationen, wie z.B. der oberhalb- und der unterhalb-Relation und der Textarchitekturen die Strukturanalyse erheblich verfeinert und vertieft (vgl. z.B. Wiegand 2000a: 259ff.; 2001: 191ff; Bergenholtz, Tarp und Wiegand 1999: 1763ff.; Wiegand und Fuentes Morán 2009: 145ff.; Wiegand und Beer 2013: 269ff.). Auch bei der Analyse von Textverbundstrukturen wurden die vertikalen textarchitektonischen Relationen öfter berücksichtigt. Wenn man die zweidimensionale Konzeptualisierung für den gesamten Textverbund gelten lässt, dann gilt grundsätzlich: Alle Textverbundkonstituentenstrukturen und alle Wörterverzeichnisstrukturen lassen sich als vertikalarchitektonisch ausgebaut repräsentieren, so dass es nicht unbedingt notwendig wäre, eine solche Repräsentation in entsprechenden Strukturgraphen ausdrücklich vorzunehmen. Dennoch gilt eine Struktur nur dann als vertikalarchitektonisch ausgebaut, wenn auf ihrer Trägermenge mindestens eine vertikalarchitektonische Relation ausdrücklich definiert ist. In diesem Beitrag sei aus Platzgründen auf Textverbundarchitekturbilder ausdrücklich verzichtet (vgl. z.B. Kammerer und Wiegand 1998: 226; Wiegand und Beer 2013: 270, Abb. 8.17); nur ein allgemeines architektonisch angereichertes Textverbundkonstituentenstrukturbild für den Typ der rechtserweiterten Textverbundkonstituentenstruktur sei in Abb. 7 präsentiert, weil es Gelegenheit gibt, auf einen weiteren Sachverhalt aufmerksam zu machen. Die in Abb. 7 dargestellte Struktur ist erhältlich, wenn man auf M(TM) , (WB) nicht nur i0(TM) und r(TM) , sondern zusätzlich eine oberhalb-Relation r(TM) definiert mit dem Relationsterm x ist oberhalb von y, mit x und y als Variablen für Klassen von Textverbundkonstituenten.
Die Abb. 6 und 7 lassen deutlich erkennen, dass bei der Konstruktion einer hierarchischen Textverbundkonstituentenstruktur die hierarchischen Strukturen der einzelnen Textverbundkonstituenten keine Berücksichtigung finden. In Abb. 7 wird dieser Sachverhalt dadurch repräsentiert, dass der waagrechte Abschnitt des Strukturumrandungszeichens für die Textverbundkonstituentenstruktur die Umrandungszeichen für die hierarchischen Strukturen der 14 Textverbundkonstituenten schneidet, so dass erkennbar ist, dass nur die Textverbundkonstituenten, nicht aber deren hierarchischen Strukturen zu hierarchischen Textverbundkonstituentenstruktur gehören. Dies bedeutet zugleich, dass eine hierarchische Textverbundkonstituentenstruktur niemals hierarchische Teilstrukturen aufweist und stets eine flache hierarchische Struktur ist, zu der ein Baumgraph gehört, dessen Baumhöhe der Wert 1 zugeordnet ist und der demgemäß nur einen Wurzelknoten und terminale Knoten aufweist.
Damit taucht die Frage auf, ob nicht eine hierarchische Struktur vorgesehen ist, zu der alle hierarchischen Strukturen der einzelnen Textverbundkonstituenten als Teilstrukturen gehören. Die Antwort muss wie folgt lauten: In der Theorie der Wörterbuchform ist eine solche Struktur aus guten Gründen nicht vorgesehen. Denn erstens gilt: Für die Konstruktion einer hierarchischen Textverbundgesamtstruktur, die ja eine Übersicht über die relevanten Strukturen des Textverbundes ermöglichen soll, ist sie überflüssig, weil dazu nur die Struktur des Wörterverzeichnisses benötigt wird, und weiterhin gilt zweitens: Die Analyse von Strukturen, wie z.B. die der Struktur der Benutzungshinweise oder die von Inhaltsverzeichnissen wird nicht dadurch bereichert, dass man diese Strukturen als Teilstrukturen einer übergeordneten hierarchischen Struktur betrachtet.
4.1.2Vor- und Nachspanne, ihre Typen und Strukturen
Zu Beginn dieses Abschnittes sei an den Untertitel dieses Beitrags erinnert; es geht also nicht um Vor- und Nachspanntypen unter inhaltlichen, sondern ausschließlich um formstrukturelle Aspekte. Aus diesem Grund wird z.B. die Unterscheidung von integrierten und nichtintegrierten Vor- und Nachspanntexten nicht diskutiert. Obwohl sich die neuere Forschung seit drei Jahrzehnten und besonders in den letzten Jahren relativ ausführlich (vgl. Gouws 2002 u. 2004 u. besonders Bielinska 2010) mit dem wörterverzeichnisexternen Wörterbuchteilen beschäftigt hat - einer der Ersten, der von Wörterbuchvor- und Wörterbuchnachspann spricht, ist Herberg (1985: 134) - wurden eine Reihe von wörterbuchformbezogenen Problemen und damit Gründe für weitergehende Differenzierungen nicht wahrgenommen. Im Folgenden wird versucht, diese Probleme - soweit sie Vor- und Nachspanne betreffen - dadurch zu separieren und damit bearbeitungsfähig zu machen, dass zwei Fragen gestellt werden.
In der Theorie der Wörterbuchform gilt der Grundsatz: Als theorierelevant gelten nur solche textuellen Einheiten, die aufgrund der Anwendung einer bekannten und ausreichend erprobten metalexikographischen Methode erhältlich sind. Die erste Frage lautet daher:
(1) Welche Methoden wurden angewandt um Vor- und Nachspanne zu ermitteln? Üblicherweise wurde einfach in alltagssprachlicher Manier festgestellt, dass alle Wörterbuchteile, die vor dem Wörterverzeichnis stehen, zum Vorspann, und - falls vorhanden - alle, die nach dem Wörterverzeichnis stehen, zum Nachspann gehören. Zunächst muss festgestellt werden, dass eine solche Antwort unvollständig ist, und zwar aus zwei Gründen, nämlich (a), weil ein Vorspann auch vor und ein Nachspann auch nach einer Wörterverzeichnisreihe stehen kann (vgl. z.B. Textverbundtyp 3 und 4 in Abb. 2) und (b), weil ein Vorspann, der dann vorderer Vorspann heißt, vor dem Vorspann einer eingebetteten Textverbundreihe stehen kann, und ein Nachspann, der dann hinterer Nachspann heißt, auf den Nachspann einer eingebetteten Textverbundreihe folgen kann (vgl. z.B. Textverbundtyp 5 und 6 in Abb. 2). Wörterbuchformbezogen lassen sich zwei weitere Typen von Vor- und Nachspannen unterscheiden, und zwar wenn berücksichtigt wird, ob die Vorsatzblätter textuell in den Vor- oder Nachspann integriert sind oder nicht. Man kann dann von Voroder Nachspannen mit integriertem oder nicht integriertem Vorsatzblatt sprechen. Die beiden letzteren Unterscheidungen gelten jedoch nicht als strukturrelevant.
Die Methode, die angewandt werden muss, um Vor- und Nachspanne zu erhalten, ist eine positionsgesteuerte Gruppierungsmethode, die ausschließlich auf Textverbundkonstituenten, die vorher durch eine Anwendung der Methode der funktional-positionalen Segmentation gegeben sind, angewandt wird. Dies bedeutet, dass der Vor- und der Nachspann positionsspezifische Gruppierungen von Textverbundkonstituenten sind und nicht das Ergebnis einer funktional-positionalen Segmentation. Sie haben daher auch als Vor- und Nachspann, wenn sie als je eine zusammengehörige Gruppierung betrachtet werden, keine genuine Funktion für den gesamten Textverbund; sie sind damit keine Textverbundkonstituenten, weil sie nicht alle drei Definitionskriterien für eine lexikographische Konstituente aufweisen, sondern nur zwei, nämlich eine bestimmte Form und genau eine Position. Deswegen ist die Abb. 1 so fatal irreführend, weil sie den falschen Eindruck erweckt, als sei der Baumgraph das Ergebnis einer funktional-positionalen Segmentation in zwei Segmentationsschritten und damit seine etikettierten Knoten Repräsentationen lexikographischer Konstituenten. Vorspanne gehören aber zu den Textsektoren und Nachspanne, wenn sie nicht in bestimmter Weise einteilig sind (und z.B. nur aus den Benutzungshinweisen bestehen), ebenfalls; sie sind keine lexikographischen Konstituenten. Vielmehr sind Textsektoren artikelexterne textuelle Teil eines Wörterbuchs, die durch die Anwendung von Gruppierungsmethoden gegeben sind. Sie sind selbst nicht als Ergebnis einer funktional-positionalen Segmentation erhältlich und - falls sie nicht einteilig sind - selbst nur nichtfunktional-positional segmentierbar; dabei ist es wichtig zu beachten, dass die entscheidende Korrektheitsbedingung für die Anwendung der Methode der nichtfunktional-positionalen Segmentation lautet: Unter den erhältlichen Textsegmenten muss mindestens ein nichtfunktionales Textsegment sein, so dass das Auftreten von funktionalen Textsegmenten ebenfalls gegeben ist (vgl. z.B. Wiegand 2010: 267). Die nichtfunktionalen Textsegmente sind dann Subsektoren. Im Falle der beiden Textsektoren Vorspann und Nachspann heißen sie Vorspann- und Nachspannsektoren. Die funktionalen Textsegmente, die als Ergebnis einer nichtfunktional-positionalen Segmentation erhältlich sind, sind hybride lexikographische Konstituenten; als Teile eines Vorspanns bzw. eines Nachspanns heißen sie hybride Vor- oder Nachspannkonstituenten. Sie haben entweder eine genuine Funktion für einen Vor- oder Nachspannsektor desselben Vor- oder Nachspanns, zu dem sie gehören, oder für den gesamten Vor- oder Nachspann. Der Terminus Vorspannsektor kann als Hyperonym für Vorspanntext, Vorspanntabelle, Vorspannliste, Vorspannverzeichnis und Vorspanntafel verwendet werden. Entsprechendes gilt für Nachspannsektor. Dieser terminologische Hinweis kommt denen entgegen, die Tabellen, Listen, Verzeichnisse und Tafeln nicht als Texte gelten lassen möchten; seine Befolgung hat aber enge Grenzen, da man z.B. zwar von Umtexten, aber nicht von Umlisten etc. und auch nicht von Außentabellen, wohl aber von Außentexten sprechen kann etc.! Es ist daher wohl effektiver alle auftretenden Textsektoren in Vor- und Nachspannen als lexikographische Texte aufzufassen, gleichgültig, ob dies Textlinguisten passt oder nicht.
Die zweite Frage lautet: Gibt es Vor- oder Nachspanne, die nur aus einer Textverbundkonstituente bestehen, so dass sich ihre genuine Funktion notwendigerweise auf den gesamten Textverbund bezieht? Für die Vorspanne ist das Folgende festzustellen: Wenn man das Impressum sowie den so genannten Schmutztitel als Teile der Titelei versteht, wie das in der Buchwissenschaft üblich ist, dann muss die Antwort lauten: Ja. In der Metalexikographie gibt es jedoch keinen zwingenden Grund, das buchwissenschaftliche Verständnis vollständig zu übernehmen; vielmehr ist es hier üblich, das Impressum als eigene Textverbundkonstituente zu verstehen. Bei dieser Voraussetzung muss die Antwort lauten: Einteilige Vorspanne gibt es nicht, da jeder Vorspann mindestens eine Titelei und ein Impressum, das meistens auf der Titelrückseite steht, aufweist und nur in sehr wenigen älteren Wörterbüchern am Fuß der Titelseite zu finden ist. Daher gibt es keine Vorspanne, die mit einer Textverbundkonstituente formidentisch sind. Ein Nachspann kann dagegen einteilig und damit mit einer Textverbundkonstituente form- und funktionsidentisch sein. Dies ist z.B. in Hessky und Iker 2005 und in Krämer und Kaehlbrandt 2011 der Fall.
Im Folgenden werden die abstrakte hierarchische konstituentenlose Vorund Nachspannstruktur von Paul 2002 betrachtet. Die Strukturbildungsprozesse werden nur verkürzt dargestellt. Die Trägermenge für die abstrakte (a) Vorspannstruktur - sie heiße MyS (WB) - (m^ (WB) £ (WB)) - kann wie folgt notiert werden:
M*s (WB) = {ZSW, TIT, IMP, IV, EINF, BENH, ABK1, LSZ, ABK2, SAR}.
Auf MyS (WB) werden zwei strukturprägende Relationen definiert, und zwar rpLi mit dem Relationsterm RT3 = x ist ein Vorspannsektor von y (mit x als Variable für Vorspannsektoren und y als Variable für den Vorspann) sowie r(TM) mit dem Relationsterm RT4 = x geht y voraus (mit x, y als Variablen für Textverbundkonstituenten, (die auch entweder Vorspannsektoren oder hybride Vorspannkonstituenten sind)). Für und r^s gelten folgende Aussagen:
rpL - (Mvs (WB))2 und r^s £ (M *£ (WB))2 sowie r^ Í! rvs = 0; die Vereinigung Rpart U RpS ' ordnet M^s (WB) exhaustiv. Das Ergebnis der Definitionsoperationen ist die abstrakte hierarchische Vorspannstruktur, die in Abb. 8 dargestellt ist.
Die abstrakte Nachspannstruktur von Paul 2002 ist ebenfalls konstituentenlos. Sie ist auf dem gleichen methodischen Weg erhältlich wie die abstrakte hierarchische Vorspannstruktur; ihr allgemeines Strukturbild findet sich in Abb. 9.
Paul 2002 gehört zu den rechtserweiterten Textverbunden, zu deren Vor- und Nachspann konstituentenlose hierarchische Vor- und Nachspannstrukturen gehören (vgl. Abb. 8 u. 9); dies gilt z.B. auch für Wahrig 2006, Brenner 1951, LDW 1955 und COED 2009. Wörterbücher, deren Vorspann und/oder Nachspann sowohl Vorspannsektoren als auch hybride Vorspannkonstituenten bzw. Nachspannsektoren und hybride Nachspannkonstituenten aufweisen, sind seltener. Beispiele sind PONS-DaF 2016 und CALD 2008, die diesbezüglich nun ausschnittsweise analysiert werden.
Zunächst wird der Vorspann von PONS-DaF 2016 betrachtet. Es handelt sich um einen Vorspann mit integriertem Vorsatzblatt. Er besteht aus den Textverbundkonstituenten (1) bis (9), die nachfolgend genannt und mit Hilfe von "e" und eines Klassensymbols einer Klasse von Textverbundkonstituenten zugeordnet werden.
(1) Inhalt und Aufbau der Einträge; (1) e IAE
(2) Das intelligente Online-Wörterbuch [...]; (2) e ONWB
(3) Titelei; (3) e TIT
(4) Impressum; (4) e IMP
(5) Inhaltsverzeichnis; (5) e IV
(6) Vorwort; (6) e VW
(7) Hinweise für die Benutzung; (7) e BENH
(8) Inhaltsverzeichnis zum Regelteil zur Rechtschreibung; (8) e IVRR
(9) Regelteil zur Rechtschreibung; (9) e RR
Die Textverbundkonstituenten (1) bis (7) und (9) sind Vorspannsektoren; (8) ist eine hybride Vorspannkonstituente, deren Titel mit ihrer ersten Seitenzahl 25 in (5), dem Inhaltsverzeichnis zum Textverbund, genannt wird, so dass die erwähnte Seitenzahl für die erste Seite von (9), nämlich 25, ein Element der vorspanninternen numerischen äußeren Zugriffsstruktur zum gesamten Textverbund ist, die als senkrecht verlaufender Teil des Inhaltsverzeichnisses (5) gegeben ist, was den äußeren Zugriff auf (9), den Regelteil, sehr erleichtert. (8) gehört zu den hybriden Vorspannkonstituenten, deren genuine Funktion sich nicht auf den gesamten Vorspann, sondern nur auf einen Vorspannsektor, nämlich auf (9), bezieht.
Da nicht alle vorspannzugehörigen Textverbundkonstituenten des Vorspanns von PONS-DaF 2016 Textsektoren sind, gehört die zugehörige Vorspannstruktur zum Typ der partiell konstituentenlosen Vorspannstruktur. Deren Bildungsprozess wird hier nicht beschrieben; ein relevanter Unterschied zu dem skizzierten Strukturbildungsprozess einer konstituentenlosen Vorspannstruktur besteht darin, dass auf der Trägermenge einer partiell konstituentenlosen Vorspannstruktur zwei unterschiedliche partitive Relationen definiert werden, und zwar eine mit dem Relationsterm RT3 = x ist ein Vorspannsektor von y (mit x als Variable für Vorspannsektoren und y als Variable für Vorspanne) sowie eine Relation mit dem Relationsterm RT4 = x ist eine hybride Vorspannkonstituente von y (mit x als Variable für Vorspannkonstituenten und y als Variable für Vorspanne). Die abstrakte hierarchische partiell konstituentenlose Vorspannstruktur, die zum Vorspann (mit integrierten Vorsatzblatt) von PONS-DaF 2016 gehört, findet sich in Abb. 10.
Im Folgenden wird der Nachspann (mit nichtintegriertem Vorsatzblatt) von CALD 2008 ausschnittsweise betrachtet. Er weist ein Nachspanninhaltsverzeichnis auf, in dem sich eine senkrecht verlaufende alphanumerische Nachspannzugriffsstruktur mit 16 alphanumerischen Zugriffstextelementen findet. Das Nachspanninhaltsverzeichnis (IV) gehört zu den hybriden Nachspannkonstituenten, deren genuine Funktion sich auf den gesamten Nachspann bezieht. Auf die Nachspannkonstituente folgen 15 Nachspannsektoren. Ein nicht vollständig ausgeführtes allgemeines Nachspannstrukturbild findet sich in Abb. 11.
4.1.3Hierarchische rechtserweiterte Textverbundstrukturen
In diesem Abschnitt wird auf dem Weg zur Konstruktion der abstrakten hierarchischen Textverbundgesamtstruktur von Paul 2002 als deren Teilstruktur die abstrakte hierarchische rechtserweiterte Textverbundstruktur dadurch konstruiert, dass sie mit bereits bekannten abstrakten hierarchischen Teilstrukturen der Letzteren (vgl. Abb. 6, 8 und 9) zusammengefügt werden. Dies geschieht zunächst auf der Ebene der Strukturdarstellung. Das Ergebnis findet sich in Abb. 12.
Es sei darauf aufmerksam gemacht, dass der Strukturgraph in Abb. 12 kein Baumgraph ist, weil alle Textverbundkonstituenten außer WZ nicht gerade einen Vorgänger haben sondern zwei. Auch die in Abb. 12 dargestellte Struktur ist als Ergebnis eines regulären Strukturbildungsprozesses erhältlich. Man muss dann zur Bildung der abstrakten Struktur lediglich die Trägermenge mtvkoiis (WB)um VS und NS erweiterten, so dass die erweiterte (er) Trägermenge erM^VEonS (WB) mit einer Mächtigkeit von 1171 gegeben ist und auf dieser eine Präzedenzrelation definieren sowie eine partitive Relation mit dem Relationsterm RTi = x ist eine Textverbundkonstituente von y und eine weitere partitive Relation mit dem Relationsterm RT5 = x ist ein nichtfunktionaler Teil von y.
Je nach dem Ziel der Untersuchung kann man bei der Bildung einer Textverbundstruktur auch die zweigeteilte textuelle Rahmenstruktur berücksichtigen sowie Vollständigkeitsgrade einführen (vgl. Kammerer und Wiegand 1998: 232ff.). Dies ist im hiesigen Kontext jedoch nicht erforderlich, in dem es vor allem darauf ankommt, eine übersichtliche Textverbundgesamtstruktur zu erhalten und die Grundregeln für deren Konstruktion darzustellen.
4.1.4Hierarchische Wörterverzeichnisstrukturen
Für die Textverbundkonstituente Wörterverzeichnis (= WZ) in Abb. 12 gilt, im Unterschied zu allen anderen: Im Rahmen der Konstruktion einer hierarchischen Textverbundgesamtstruktur wird WZ in einem weiteren Segmentationschritt nichtexhaustiv funktional-positional segmentiert. Mit der Wahl dieser Segmentationsmethodenvariante (i.S.v. Wiegand 2005: 217f. u. 2010: 267f.) ist zugleich festgelegt, dass die nichttypographischen Strukturanzeiger, die unmittelbare Textkonstituenten des Wörterverzeichnisses sind, wie z.B. die äußeren Zugriffsstrukturanzeiger A, B, ..Z oberhalb der Artikelstrecken - im Unterschied zu Wiegand (2001: 137, Abb. 4-3) - nicht berücksichtigt werden, sondern nur die Artikelstrecken. Diese sind unmittelbare Textkonstituenten von Wörterverzeichnissen in initialalphabetischen Wörterbüchern. Ihre Anzahl wird durch das Zugriffsalphabet (i.S.v. Wiegand 2005a: 208ff.) bestimmt. In Paul 2002 sind es 26 Artikelstrecken. Die abstrakte hierarchische Wörterverzeichnisstruktur von Paul 2002 kann demgemäß nach dem Durchlaufen eines regulären Strukturbildungsprozesses wie in Abb. 13 dargestellt werden.
4.1.5Hierarchische Artikelstreckenstrukturen
Bei den Artikelstrecken lassen sich zahlreiche Typen unterscheiden. Im Paul 2002 liegen einfache artikelhomogene nestalphabetische Artikelstrecken vor. Die Artikelstrecken sind einfach, weil es keine eingelagerten Binnentexte gibt; sie sind artikelhomogen (kurz: homogen), weil nur einfache und Verweisartikel als unmittelbare Artikelstreckenkonstituenten auftreten und keine Synopseartikel, und sie sind schließlich nestalphabetisch, weil es Lemmata gibt, die nicht alphabetisch einsortiert sind, so dass Artikelnester und Wörterbuchartikel in sehr zahlreichen unterschiedlichen Reihenfolgen aufeinander folgen können, was zur Folge hat, dass die hierarchische Artikelstreckenstruktur mit einem vollständigen Baumgraph nicht übersichtlich dargestellt werden kann. Demzufolge hat das allgemeine Artikelstreckenstrukturbild die Form in Abb. 14.
Bei Wörterbüchern mit einfachen homogenen glattalphabetischen Artikelstrecken, wie z.B. Agricola 1992, hat das allgemeine Artikelstreckenstrukturbild die Form in Abb. 15.
Bei Abb. 15 ist zu beachten, dass auf der Menge aller Wörterbuchartikel einer glattalphabetischen Artikelstrecke stets eine oberhalb-Relation definierbar ist. Wie z.B. auch im Fall der Textverbundkonstituentenstruktur in Abb. 6, ist die Definition hier nicht ausdrücklich vorgenommen, so dass die textarchitektonische Relation in Abb. 15 nicht repräsentiert ist.
4.1.6Die hierarchische Textverbundgesamtstruktur mit rechtserweiterter Textverbundstruktur von Paul 2002
Im Folgenden wird der Strukturbildungsprozess für die hierarchische Textverbundgesamtstruktur von Paul 2002 dadurch abgeschlossen, dass die in Abb. 12, 13 und 14 präsentierten Teilstrukturen zusammengefügt werden. Der Prozess der Zusammenfügung wird lediglich auf der Darstellungsebene dadurch vorgenommen, dass sein Ergebnis, die abstrakte hierarchische Textverbundgesamtstruktur mit rechtserweiterter Textverbundstruktur, in Form eines allgemeinen Textverbundgesamtstrukturbildes in Abb. 16 präsentiert wird.
5.Zur Berücksichtigung von äußeren Zugriffsstrukturen bei der Konstruktion von hierarchischen Textverbundgesamtstrukturen
Es steht wohl außer Frage, dass das Vorhandensein von äußeren Zugriffsstrukturen (vgl. zu diesen z.B. Wiegand 2005a, Wiegand und Beer 2013a) eines der wichtigsten Definitionskriterien darstellt, wenn eine Definition von Printwörterbüchern oder von Gebrauchsgegenständen mit lexikographischen Formeigenschaften formuliert werden soll. Ein Nachdenken darüber, ob bei der Konstruktion von Textverbundgesamtstrukturen auch äußere Zugriffsstrukturen Berücksichtigung finden sollten, ist daher erforderlich. Dabei kann an einen liegen gebliebenen ersten Versuch in Wiegand (2001: 137) angeknüpft werden, in dem Artikelstreckenzugriffsstrukturen als Teilstrukturen von äußeren Hauptzugriffsstrukturen berücksichtigt wurden.
Mit dem Gebrauch eines Terminus, in dem Textverbundgesamtstruktur als Komponente auftritt, wie z.B. im Terminus Textverbundgesamtstruktur mit rechtserweiterter Textverbundstruktur, werden m.E. berechtigte dahingehende Erwartungen erzeugt, die es notwendig erscheinen lassen, dass äußere Zugriffsstrukturtypen bei der Konstruktion von Textverbundgesamtstrukturen zu berücksichtigen sind. Es entsteht daher die Frage, wie dies in angemessener und möglichst effektiver Weise geschehen kann. Eine Voraussetzung ist, dass man über eine hinreichend exhaustive Typologie von äußeren Zugriffsstrukturen mit einer zugehörigen Terminologie verfügt. Diese Voraussetzung ist mit Wiegand 2008 erfüllt (vgl. auch Wiegand und Beer 2013a). Nicht zu empfehlen ist - es sei denn, es liegen spezifische didaktische Zwecke vor - eine Kombination von Strukturgraphen mit Veranschaulichungen (i.S.v. Wiegand 2010: 318ff.) für die Darstellung zu verwenden. Zugriffsstrukturen in Printwörterbüchern sind nichthierarchische Strukturen. Für ihre (auch in formaler Hinsicht) einwandfreie Berücksichtigung gibt es m.E. zwei Möglichkeiten:
(1) man spezifiziert geeignete Knotenetikette. Für kundige Leser reicht z.B. die Etikettierung der terminalen Knoten in Abb. 16 bereits aus, denn er kann aus einem Knotenetikett, wie z.B. "A-ARTS.E.H.NEST (für: einfache homogene nestalphabetische A-Artikelstrecke) schließen, dass die Hauptzugriffsstruktur von Paul 2002 nestalphabetisch ist. Um diesen Sachverhalt zu verdeutlichen, kann man das Knotenetikett "WZ" auch zu "WZ.NEST" spezifizieren und demgemäß von einem nestalphabetischen Wörterverzeichnis sprechen (aber nicht von einer nestalphabetischen Wörterverzeichnisstruktur!). Wenn man Textverbund- gesamtstrukturen auch terminologisch weiter unterscheiden möchte, kann man den Zugriffsstrukturtyp der Hauptzugriffsstruktur berücksichtigen. Paul 2002 wäre dann ein Textverbund mit folgendem Typennamen: Textverbundgesamtstruktur mit rechtserweiterter Textverbundstruktur und nestalphabetischer Hauptzugriffsstruktur.
Auch die peripheren äußeren Zugriffsstrukturen können bei der Konstruktion von Textverbundgesamtstrukturen durch die Spezifizierung von Etiketten für die Textverbundkonstituenten berücksichtigt werden. Für Paul 2002 hätte man dann folgende fünf Etikette für Textverbundkonstituenten mit peripheren Zugriffsstrukturen: ABK1.sia, ABK2.sia, SAR.sia, LQ.sia und WÖHI.sia (mit sia = striktinitialalphabetisch). Man kann dann von Textverbundgesamtstruktur mit rechtserweiterter Textverbundstruktur mit vollständigem äußeren Zugriffsprofil sprechen. Äußere Zugriffsprofile bilden den zentralen Teil von Datenakzessivitätsprofilen (i.S.v. Wiegand 2008: 301ff.).
(2) Wenn das Wörterverzeichnis eines Wörterbuchs glattalphabetisch ist, kann man die Hauptzugriffsstruktur auch auf andere Weise bei der Konstruktion der hierarchischen Textverbundgesamtstruktur berücksichtigen, was im Folgenden am Beispiel von Köster 1969 in stark geraffter Form demonstriert werden soll. Köster 1969 (= wb G WB) ist ein einfacher Textverbund; demgemäß gehört zu ihm eine einfache Textverbundstruktur (vgl. Abb. 2). Die nichtexhaustive funktional-positionale Segmentation dieses einfachen Textverbundes erbringt vier Textverbundkonstituenten; diese werden nachfolgend genannt, und die Klassensymbole der zugehörigen Textverbundklassen werden ihnen in runden Klammern zugeordnet.
Titelei (TIT)
Impressum (IMP)
Hinweise zur Benutzung (BENH)
Glattalphabetisches Wörterverzeichnis (WZ.GLATT).
TIT, IMP und BENH werden zum Vorspann VS gruppiert. Dann wird WZ.GLATT nichtexhaustiv funktional-positional segmentiert, so dass 26 Artikelstrecken gegeben sind, die zum Typ der einfache homogenen glattalphabetischen Artikelstrecken gehören; sie werden der Klasse ARTS.E.H.GLATT zugeordnet. Schließlich werden alle Artikelstrecken nichtexhaustiv funktionalpositional segmentiert, so dass alle Wörterbuchartikel von Köster 1969 gegeben sind. Nachdem alle genannten Segmentationsschritte ausgeführt sind, schließen sich die weiteren regulären Schritte einer Strukturbildung an. Das Ergebnis ist die Textverbundgesamtstruktur mit einfacher Textverbundstruktur und glattalphabetischer Hauptzugriffsstruktur, die in Abb. 17 dargestellt ist.
6.Nachbemerkung
Was kann man antworten, wenn gefragt wird: Was wird unter einer hierarchischen Textverbundgesamtstruktur verstanden? Eine definitorische Antwort kann lauten: Eine hierarchische Textverbundgesamtstruktur, die wie alle Struk- turen in der Theorie der Wörterbuchform in konkreter und abstrakter Ausprägung durch die Anwendung theoriezugehöriger Methoden erhältlich ist, ist eine textuelle Struktur eines als Textverbund aufgefassten initialalphabetischen Printwörterbuchs, für die erstens gilt: sie weist obligatorisch folgende Teilstrukturen auf: eine Textverbundstruktur mit festlegbaren Vollständigkeitsgrad, bestehend aus einer Textverbundkonstituentenstruktur und einer Vorspannstruktur, eine Wörterverzeichnisstruktur sowie mehrerer Artikelstreckestrukturen, deren Anzahl durch das Zugriffsalphabet bestimmt wird, und für die zweiten gilt: sie weist fakultativ mindestens eine Hauptzugriffsstruktur auf.
Ergänzend zu dieser Antwort muss festgestellt werden: Sie bezieht sich auf den basalen Typ von Textverbundgesamtstrukturen, den Typ der einfachen Textverbundgesamtstruktur (vgl. Typ 1 in Abb. 2). Für jeden anderen Typ muss die Antwort typspezifisch erweitert werden.
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Helmut Henne zum 80sten Geburtstag gewidmet
Herbert Ernst Wiegand, Germanistisches Seminar, Universität Heidelberg,
Bundesrepublik Deutschland ([email protected])
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Copyright Buro van die Woordeboek van die Afrikaanse Taal (Bureau of the WAT) 2016
Abstract
After a brief critical look at research on comprehensive text compound structures in the period 1988 to 2016 an excerpt of a typology of types of text compounds and hierarchical text compound structures is presented and commented on. Following a terminological discussion, especially regarding the concept of lexicographic constituents, a hierarchical comprehensive text compound structure with right expanded text compound structure is constructed as an example step by step, in such a way that its partial structures, i.e. the hierarchical right expanded text compound constituent structure, its hierarchical constituentless front and back matter structure, its hierarchical word list structure and its hierarchical article stretch structures, are constructed separately and are then combined. In this process a number of new concepts are coined and relevant terms are introduced, e.g. front and back matter sector, hybrid front and back matter constituents, front front matter and back back matter. In addition, because dictionaries and utility objects with lexicographical structural features always display at least one outer access structure, it is considered if and how at least outer alphabetical main access structures can be considered in the construction of hierarchical comprehensive text compound structures. In conclusion a proposal is made in this regard.