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Urologe 2017 56:1823DOI 10.1007/s00120-016-0275-2 Online publiziert: 24. November 2016 Springer Medizin Verlag Berlin 2016
I. Rauscher1 M. Eiber1 C. A. Jilg2 J. E. Gschwend3 T. Maurer3
Klinikum rechts der Isar, Nuklearmedizinische Klinik und Poliklinik, Technische Universitt Mnchen, Mnchen, Deutschland
Urologische Klinik, Universittsklinikum Freiburg, Freiburg, DeutschlandKlinikum rechts der Isar, Urologische Klinik und Poliklinik, Technische Universitt Mnchen, Mnchen,
Deutschland
http://crossmark.crossref.org/dialog/?doi=10.1007/s00120-016-0275-2&domain=pdf
Web End = PSMA-radioguided surgery beim lokal begrenzten Prostatakarzinomrezidiv
Aktueller Stand und zuknftige Entwicklungen
Das Prostatakarzinom ist weltweit die hugste Krebserkrankung beim Mann, die Entwicklung eines Tumorrezidivs nach primr kurativer Therapie liegt bei bis zu 50 %.
Eine frhzeitige Erkennung eines Tumorrezidivs ist entscheidend fr eine adquate Therapie.
Verschiedene Studien konnten bereits zeigen, dass sowohl die Computertomographie (CT), die Magnetresonanztomographie (MRT) als auch die funktionelle Bildgebung mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und radioaktiv markierten Cholinderivaten o das Ausma des Tumorrezidivs unterschtzen [13]. Daher wurde vor kurzem das
68Ga-PSMA-HBED-CC entwickelt, ein Inhibitor des prostataspezischen Membranantigens (PSMA), welches an das extrazellulr gelegene aktive Zentrum des PSMA bindet [4].
EinefrhzeitigeErkennung
eines Tumorrezidivs ist entscheidend
Mehrere Studien zeigen, dass mit der Einfhrung der 68Ga-HBED-CC-PSMA-PET die Detektionsrate bei Patienten mit einem biochemischen Rezidiv im Vergleich zu den frher benutzten Radiotracern (z. B. radioaktiv markier-
te Cholinderivaten) deutlich gesteigert werdenkonnte[57].Mitderzunehmenden Verbreitung der 68Ga-HBED-CCPSMA-PET in der Rezidivdiagnostik zur Darstellung von sehr kleinen Weichteilmetastasen (Lymphknotenmetastasen) ergeben sich auch neue therapeutische Optionen, welche die progressionsfreie berlebenszeit der Patienten mglicherweise positiv beeinussen knnten [8, 9]. Die operative Detektion und Resektion dieser kleinen metastatischen Lsionen stellt jedoch omals eine groe Herausforderung dar. Das liegt zum einen daran, dass die Gewebeprparation aufgrund brotischer Vernderungen durch vorangegangeneOperationenbzw.Strahlentherapie erschwert ist, als auch daran, dass die Weichteilmetastasen morphologisch o unaullig erscheinen und darber hinaus o atypisch gelegen sind.
PSMA-RGS
An der Technischen Universitt Mn-chen wurde in Zusammenarbeit mit Urologie, Radiopharmazie und Nuklearmedizin vor kurzem die PSMA-RGS als eine neue Methode vorgestellt, die die intraoperative Detektion von metastasierten Prostatakarzinomlsionen erleichtern soll. Hierfr wird eine pr-operative i. v.-Injektion von schwach radioaktiv markierten PSMA-Liganden vorgenommen. Als Ligand fr die PS-
MA-RGS wurden zunchst Indium-111-markierte Liganden (111In-PSMA-I&T) verwendet (i. v.-Injektion von durchschnittlich 150 40 MBq ca. 2448 h vor 111In-PSMA-RGS; [10]). Nach Injektion erfolgt eine Einzelphotonen-Emissions-Computertomographie (SPECT) in Kombination mit einer CT, um die adquate Radionuklidaufnahme des Tumorrezidivszuberprfen.Intraoperativ werden daraufhin mittels Gammasonde(z. B. Crystal Probe, Crystal Photonics)...