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Am 16. September 2004 ist Donald J. Ward, Professor emeritus für Germanistik und Volkskunde an der University of California in Los Angeles (UCLA), an den Folgen einer Alzheimer-Krankheit gestorben. Damit hat die amerikanische FoIkloristik einen ausgewiesenen Wissenschaftler verloren, der sich vor allem fur die komparatistisch ausgerichtete Forschung eingesetzt hat. Er gehorte zu einer beachtlichen Reihe amerikanischer Gelehrter, die als sogenannte Auslandsgermanisten ein besonderes Interesse für die deutsche und europaische Volkskunde gezeigt haben. Man denke nur an so bekannte Wissenschaftler wie John G. Kunstmann, Archer Taylor, Stuart A. Gallacher und Wayland D. Hand, die Don(ald) Ward alle noch gekannt hat und von denen besonders Wayland Hand einen gro6en Einfluß auf ihn ausgeübt hat. Leider bringt der Tod von Don Ward eine weitere Reduzierung dieser traditionellen Verbindung von Germanistik und Volkskunde in Amerika mit sich. So hat man in Los Angeles seinen Lehrstuhl nicht wieder besetzt, obwohl es durchaus junge Wissenschaftlerlnnen wie etwa Peter Tokofsky oder Mary Beth Stein gibt, die seine wichtigen Arbeiten und sein Angebot an Vorlesungen und Seminaren zur germanistischen wie amerikanischen Volkskunde batten weiterfuhren können.
Don Ward wurde am 16. März 1930 in Petaluma (Kalifornien) geboren, hat im kalifornischen Santa Rosa 1947 die High School abgeschlossen und bis 1950 am Santa Rosa Junior College studiert. Die nachsten vier Jahre war er als Kryptograph in der United States Air Force tätig. Auf diese Weise kam er zum ersten Mal nach Deutschland, wo er nach seiner Ausmusterung ein Germanistikstudium an der Universitat Mainz begann (1954-56). Zwei Jahre spater setzte er sein Studium an der San Francisco State University fort, das er 1959 mit dem Bachelor of Arts abschloB. Wiederum zwei Jahre danach erhielt er 1961 seinen Master of Arts in Germanistik an der UCLA, und im Jahre 1965 hat er dann sein Studium mit dem Ph.D. in Germanic Languages an dieser Universitat beendet. Nachdem er bereits 1959-63 an der UCLA als Teaching Assistant tütig gewesen war, übernahm er 1963-65 eine Lehrstelle an der University of California at Riverside. Ab 1965 war er...