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Gießen Zusammenfassung: Implementationstreue bezeichnet das Ausmaß, in dem die Umsetzung eines Programms mit dem urspriinglich Geplanten iibereinstimmt. Die Implementationsforschung zeigt, dass eine konzepttreue Umsetzung von Programmen eher Ausnahme als Regel ist, wofür unterschiedliche Gründe verantwortlich sein können. Für Evaluationen ergibt sich die Notwendigkeit, Implementationstreue in geeigneter Weise zu berücksichtigen. Denn Abweichungen in der Implementationstreue können in formativen Evaluationen auf Verbesserungsmöglichkeiten hinweisen und in summativen Evaluationen führt ihr Ignorieren zu Fehlschlüssen über Programmeffekte. Bisher fehlt ein feldübergreifendes, möglichst generisches und theoretisch begründbares Kriteriensystem zur Operationalisierung von Implementationstreue. Der Beitrag gibt einen Überblick über den Stand der Literatur und präsentiert einen Vorschlag für ein umfassendes Kriteriensystem zur Erfassung der Implementationstreue in Evaluationsstudien, das theoretisch auf dem in der Evaluation wohletablierten Ansatz des logischen Modells