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Maßnahmen zur Erhöhung der Anwenderakzeptanz
Unternehmensweite Standardsoftwaresysteme haben mittlerweile eine große Verbreitung in Organisationen gefunden und betreffen meist große Teile der Belegschaft. Allerdings sind diese Systeme nur dann effizient, wenn sie von den Mitarbeitern akzeptiert und konsequent genutzt werden. Welche Größen die Akzeptanz der Anwender beeinflussen und wie das Unternehmen darauf Einfluss nehmen kann, ist jedoch häufig unklar. Der Beitrag untersucht, wie die Anwenderakzeptanz gemessen und vor allem bee influsst werden kann.
Einleitung
IT- Systeme sind in Unternehmen immer stärker verbreitet. Alle wichtigen Geschäftsprozesse sind heutzutage ohne IT-Unterstützung nicht mehr denkbar - mit der Konsequenz, dass immer größere Teile der Belegschaft mit diesen Systemen arbeiten. So wird in der aktuellen Konradin-Studie aus diesem Jahr geschätzt1, dass über 75% der deutschen Unternehmen Standardsoftware einsetzen (z.B. von Anbietern wie SAP, Oracle oder Microsoft). Werden eigenentwickelte Software l ös u ? gen dazuge rech net, dann sind es sogar mehr als 90 % der Unternehmen. Viele dieser Systeme sind »Enterprise Resource Planning (ERP)«-Systeme. Darüber hinaus werden derartige Standardsoftwaresysteme auch für spezielle Anwendungsbereiche eingesetzt, z. B. »Human Capital Management (HCM) «-Systeme zur Unterstützung von Personalprozessen, »Customer Relationship Management (CRM)«-Systeme für das Kundenmanagement oder »Business Intelligence (Bl)«-Systeme für die unternehmensweite Analyse und Aufbereitung von Informationen. Diese Systeme ermöglichen die Integration allerwichtigen Unternehmensfunktionen wie Rechnungswesen, Logistik, Produktion und Personal auf Basis einer gemeinsamen, unternehmensweiten Datenbasis. Das Ziel ist es, die Planung und das Controlling im gesamten Unternehmen wesentlich zu erleichtern und somit Effizienzsteigerungen zu erreichen.2
Die Implementierungdieser Systeme ist häufig ein kostspieliger und zeitaufwendiger Kraftakt, der mit vielen Problemen verbunden ist und sogar damit enden kann, dass das gesamte Implementierungsprojekt scheitert.3 Aber auch wenn die Implementierungshürde erfolgreich gemeistert wurde, kommen nach der Einführung dieser IT-Systeme neue Herausforderungen auf die Unternehmen zu. Nach einer Studie des CIO Executive Boards von 2008 geben nur 32% der Anwender an, dass sie die unternehmensweite Standardsoftware auch nutzen wollen.4 Akzeptanz- und Motivationsprobleme sind laut dieser Studie sogar das größte Hemmnis für die Realisierung der Effizienzvorteile einer unternehmensweiten Standardsoftware. Die Studie geht davon aus, dass bei einem durchschnittlichen jährlichen IT-Investitionsbudget von 100 Mio. US-Dollar und zu erwartenden jährlichen Effizienzgewinnen von 15 Mio. USDollar über 20% -22 Mio. US-Dollar- wieder verloren gehen, weil die Anwender die Software nicht akzeptieren. Diese Effizienzverluste sind nach Ansicht der Studie...