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"Mag sein, daß deutsch bald eine tote Sprache ist. Man kann sie so schlecht singen. Man muß in dieser Sprache meistens immerzu denken", schrieb der große Rolf Dieter Brinkmann einst in "Westwärts 1 & 2" (1975), und er hatte recht: Sehr viele scheiterten daran, Leichtigkeit, Rock'n'Roll und Sex in die deutsche Sprache zu bringen, was natürlich auch mit der Geschichte zusammenhängt.
Zu den weitestgehend vergessenen Gruppen, denen dies gelang, gehört die Westberliner Rhythm-and-Blues-Band Interzone um Sänger Heiner Pudelko, die zwischen 1979 und 1986 existierte und in dieser Zeit drei Alben und mehrere Singles veröffentlichte. Und einer, dem das literarisch glückte, war Wolf Wondratschek, der in seinem Gedichtband "Chuck's Zimmer" (1974) Sound und Sujets der Welt des Rock und Pop entlieh.
Die Idee, aus Wondratscheks Texten Songs zu machen, war also seinerzeit naheliegend. Da Interzone-Sänger Pudelko ohnehin Fan des österreichischen Schriftstellers war, plante er ein Album mit Vertonungen von...