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Strahlenther Onkol (2016) 192:276278 DOI 10.1007/s00066-016-0952-5
LITERATUR KOMMENTIERT
Online publiziert: 15. Mrz 2016 Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016
Bestrahlung der Mammaria-interna-Lymphknoten beim frhen nodalpositiven Mammakarzinom
Verbessertes berleben
M.-L. Sautter-Bihl1 F. Sedlmayer2
Hintergrund und Ziel Die Indikation zur Bestrahlung der Mammaria-interna-Lymphknoten (IMNI) wurde in den letzten Jahren eingeschrnkt, da eine erhhte Kardiotoxizitt befrchtet wurde. Ziel der vorliegenden Studie der dnischen Breast Cancer Study Group [8] war es, den Effekt der IMNI auf das berleben zu untersuchen.
Patientinnen und Methode In einer prospektiven populationsbasierten Kohortenstudie wurden 3089 nodalpositive Patientinnen mit Mammakarzinom (2003 2007) eingeschlossen. Von diesen erhielten 1492 Frauen mit rechtsseitigem Tumor eine Mitbestrahlung der IMNI, 1597 Frauen mit linksseitigem Tumor ohne IMNI sollten bestrahlt werden. Bei rund 60% waren 13 Lymphknoten und bei etwa 40% 4 Lymphknoten befallen. Eine Mast-ektomie erfolgte bei 65%, eine brusterhaltende Operation bei 35%. In allen Fllen wurden eine axillre Dissektion und eine postoperative Systemtherapie durchgefhrt. Tumorcharakteristika und Risikofaktoren waren in den beiden Kollektiven vergleichbar. Primrer Endpunkt war das Gesamtberleben (OAS), sekundre Endpunkte waren Brustkrebssterblichkeit und Fernmetastasen. Das mediane
Follow-up betrug 8,9 Jahre. Die Auswertung erfolgte als Intention-to-treat-Analyse.
Ergebnisse Das 8-Jahres-OAS lag bei 75,9% mit IMNI vs. 72,2% ohne IMNI und verbesserte sich somit um 3,7%. Die Hazard Ratio (HR) betrug 0,82 [95%-Kondenzintervall (KI) 0,720,94; p = 0,005]. Im Gesamtkollektiv lag die Brustkrebssterblichkeit bei 20,9% mit IMNI vs. 23,4% ohne IMNI (HR 0,85; 95%-KI 0,730,98; p= 0,03). Das Risiko einer Fernmetastasierung nach 8 Jahren betrug 27,4% mit IMNI vs. 29,7 % ohne IMNI (HR 0,89; 95%-KI 0,78 1,01; p = 0,07). Die Sterblichkeit an ischmischen Herzerkrankungen war in beiden Gruppen gleich. Der positive Effekt der IMNI war am strksten ausgeprgt, wenn ein hohes Risiko fr eine IMNI-Metastasierung bestand: So zeigte eine Subgruppenanalyse von Patientinnen mit mediozentralem Sitz und/oder 4 befallenen Lymphknoten ein um 7,4% verbessertes 8-Jahres-OAS (72,2 vs. 64,8%; HR 0,76; 95 %-KI 0,660,89; p = 0,001). Bei Patientinnen mit nur 13 befallenen Lymphknoten und medialem Tumorsitz zeigte sich nach IMNI eine HR von 0,80 (95%-KI 0,581,10), im Gegensatz dazu bei lateralem Sitz eine HR von 1,13 (95%-KI 0,841,51).
Schlussfolgerung der Autoren In dieser populations-basierten Kohortenstudie bewirkte die IMNI eine Verbesserung des OAS bei Patientinnen mit nodalpositivem Mammakarzinom.
Kommentar
Da die Lateralitt...