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Heike Munder/Ulf Wuggenig (Hg.)
Text: Jens Kastner
Das Publikum im Kunstfeld ist gespalten. Zwar prinzipiell sehr gebildet, gibt es auf der einen Seite die Expertinnen, ganz angetan von Ausstellungsbegleitprogrammen und beinahe persönlich beleidigt von jedem Versuch erklärender Hilfestellung (Begleittexte, Führungen etc.). Solche Art der Kunstvermittlung steht demgegenüber bei den sporadischen Museumsbesucherinnen auf der anderen Seite hoch im Kurs, Kataloge und Diskussionsveranstaltungen hingegen überhaupt nicht. Das war vor über 40 Jahren so, als die Soziologen Pierre Bourdieu und Alain Darbel ihre internationale Museumsstudie durchführten. Und es ist heute nicht anders. Das jedenfalls ist eines der Ergebnisse, die im Kontext einer neuen Studie zu Akteurinnen und Institutionen im gegenwärtigen Feld der Kunst ermittelt werden konnten. Erstellt hat sie der Kunstsoziologe Ulf Wuggenig in Zusammenarbeit mit unterschiedlich angebundenen Kunstund Sozialwissenschaftlerlnnen sowie dem Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich. Zwar beziehen sich die aktuellen Daten auf diese Schweizer Stadt, die Basel mittlerweile den Rang als Kunstmetropole abgelaufen hat. Verglichen mit Ergebnissen aus früheren Kunstfeldforschungen in Wien, Paris und Hamburg ergeben sie aber eine empirische Basis, auf deren Grundlage sich abgesicherte, allgemeine Aussagen über die Verhältnisse machen lassen, innerhalb derer in...