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Deutsches Lied. Bd. I: Von den Hymnen bis zum Baum der Schmerzen, Bd. II: Vom Niedergang der Diseusenkultur bis zu Aggro Berlin. Hg. von Gregor Ackermann, Walter Delabar und Carsten Würmann. Bielefeld: Aisthesis, 2007 (JUNI Magazin für Literatur und Politik, Heft 39-42), zus. 588 S., Ill., ISBN 978-3-89528-625-4.
32 bunt gemischte Beiträge sind in den vorliegenden beiden Bänden vereint, dazu die Herausgeber: »Wir haben uns erlaubt, das aufzunehmen, was wir akquirieren konnten, uns angeboten wurde und berücksichtigenswert erschien. Dieses Verfahren hat uns gefallen, und das Ergebnis tut es ebenso.« (I, S. 10). Kann es das wirklich? Was erwartet der Leser von einer mit Deutsches Lied getitelten Aufsatzsammlung, selbst wenn »Lied« dabei sehr weit gefasst sein würde (im Editorial unternehmen die Herausgeber gleich gar keinen Definitions- oder Eingrenzungsversuch)? Doch wohl z.B. keine Abhandlung zur italienischen Belcanto-Oper des 19. Jahrhunderts (Winfried Jung/Bodo Plachta, Bd. I), auch keine Erläuterungen zur Lokalisierung der Schellack-Aufnahmen klassischer und zeitgenössischer Kunstmusik, die sich Hans Castorp in Thomas Manns Zauberberg anhört (Volker Mertens, Bd. I), keinen kommentierten PresseNeufund zu Kurt Tucholsky (Antje Bonitz, Bd. I), schon gar nicht eine Exegese von Gottfried Benn-Gedichten (Ludwig Harig/Martin A. Hainz, Bd. II). Nichts gegen diese Beiträge bei einzelner Betrachtung - aber man kommt sich...