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Spektrum | Green Controlling
In Zeiten steigender Energiekosten haben Unternehmen, die ihre Energieeffizienz mittels eines Management-Systems messen, analysieren und steuern, sp[notdef]rbare Wettbewerbsvorteile. Eine geeignete Software kann das Controlling wesentlich bei der Analyse und Aufbereitung der Daten unterst[notdef]tzen. Gerade f[notdef]r kleinere und mittlere Unternehmen ist ihre Anschaffung sinnvoll.
Tobias Rackow, Peter Schuderer, Jrg Franke
60 Controlling & Management Review 4 | 2015
Effizientes
Energie-Controlling
Spektrum | Green Controlling
Seit wir unser Energie-Management-System eingef[notdef]hrt haben, konnten wir unsere Energie-Effizienz um weitere zehn Prozent erh[notdef]hen, freut sich ein Unternehmer. Noch mehr Papierarbeit? Produzieren sollen wir ,nebenbei ja eigentlich auch noch!, beschwert sich dagegen einer seiner Werksleiter. Das Thema Energie-Management polarisiert in vielen Unternehmen. Auf der einen Seite lassen sich durch die strukturierte Verbesserung der Prozesse aus energetischer Sicht schnell Erfolge erzielen, die sich finanziell bemerkbar machen. Auf der anderen Seite sind gerade in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) personelle Ressourcen oftmals so strapaziert, dass die neuen Aufgaben, die ein Energie-Management-System mit sich bringt, schnell zu [notdef]berforderung f[notdef]hren. Statt der erhofften Erfolge stellen sich negative Effekte wie Frustration und viel zu geringe Fortschritte ein, da den Mitarbeitern F[notdef]higkeiten und Kapazit[notdef]ten fehlen, richtig mit dem System umzugehen. Solche negativen Wirkungen k[notdef]nnen durch die Wahl einer geeigneten Software-Unterst[notdef]tzung vermieden werden.
Energie-Management
Ein Energie-Management-System (EnMS) dient dazu, strukturiert an der Verbesserung der eigenen, energiebezogenen Leistung zu arbeiten. 2011 wurde hierzu die weltweite Norm ISO 50001 eingef[notdef]hrt. Ihr liegen Prinzipien zugrunde, die eng verwandt sind mit den Normen f[notdef]r das Qualit[notdef]ts-Management (ISO 9001) oder das Umwelt-Management (ISO 14001). Sie basieren alle auf dem Plan-Do-Check-Act-Kreislauf (PDCA). In Deutschland f[notdef]rdert die Bundesregierung die Einf[notdef]hrung von Energie-Managements-Systemen nach ISO 50001, indem sie diese zur Voraussetzung f[notdef]r eine teilweise Befreiung besonders energieintensiver Unternehmen von der EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage) sowie f[notdef]r die Entlastung von Unternehmen der produzierenden Gewerbe von der Strom- und Energiesteuer macht. Die Norm gibt den Rahmen f[notdef]r das Energie-Management-System vor. Seine konkrete Ausgestaltung ist den Unternehmen dagegen vollkommen freigestellt, solange gewisse Merkmale (vergleiche Abbildung 1) erf[notdef]llt sind und die Funktionsf[notdef]higkeit des Energie-Management-Systems glaubhaft dargelegt werden kann (vergleiche Wahren 2014, S. 27 ff.).
Vorgeschriebene organisatorische Strukturelemente (vergleiche Abbildung 1, rechts), wie beispielsweise die Berufung des obligatorischen Energie-Management-Beauftragten, k[notdef]nnen von den Unternehmen vergleichsweise schnell und unkompliziert umgesetzt werden. In der Praxis [notdef]bernimmt diese Aufgabe oftmals der Qualit[notdef]ts-...