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Hans Jörg Sandkühler (Hg.): Handbuch. Deutscher Idealismus. Verlag J. B. Metzler: Stuttgart/Weimar 2005. X, 430 S.
Das philosophische Publikum in Deutschland hat vor kurzem das Ergebnis eines großen und wertvollen Unternehmens in seine Hände bekommen, das von einer Gruppe der hervorragenden Kenner der klassischen deutschen Philosophie zustande gebracht worden war. Dieses Handbuch des deutschen Idealismus entstand unter der Leitung von Hans Jörg Sandkühler im Rahmen der Sommerkurse an der Universität Bremen. Der Zyklus von Seminaren, welche in den Jahren 1992-2002 stattfanden, war betitelt »Philosophie - in der Mitte europäischer Kultur. Die Philosophie des deutschen Idealismus im europäischen Vergleich: Entstehung, Rezeption, Wechselwirkung und heutige Wege und Ziele der Forschung«. Diese Kurse bezweckten die Koordination wie Integration der theoretischen und historischen Forschungen, die sich in verschiedenen akademischen Zentren Europas auf das Denken Kants und seiner unmittelbaren Nachfolger konzentrieren. Die Gelehrten aus elf Städten schreiben über verschiedene Aspekte dieser stürmischen und fruchtbaren Periode in der Geschichte der Philosophie. Die Universität Bremen wird vom Herausgeber, Prof. Sandkühler, als auch von Prof. Lothar Knatz, Prof. Georg Mohr und Dr. Bärbel Frischmann vertreten. Aus der Bayerischen Akademie der Wissenschaften haben wir einen Humboldt-Stipendiaten Dr. Matteo Vincenzo d'Alfonso, die Universidad Autónoma de Madrid vertritt Prof. Félix Duque, die Università degli Studi di Padova - Prof. Gian Franco Frigo; Dr. Piero Giordanetti arbeitet an der Università degli Studi di Milano und Prof. Jean- François Kervégan an der Université Panthéon- Sorbonne. Den nordeuropäischen Teil der Beteiligten machen außer Bremen auch die Universitäten in Dublin (Dr. Brian O'Connor), in Oxford (Dr. Michael Rosen), in Groningen (Prof. Detlev Pätzold) und in Olsztyn (Prof. Maciej Potçpa), und schließlich Mag. Henriikka Tavi aus Helsinki, aus.
Obwohl das Handbuch. Deutscher Idealismus hauptsächlich die vier »Standardpfeiler« der klassischen deutschen Philosophie - Kant, Fichte, Hegel und Schelling - in Betracht zieht, kopiert es nicht die Fassungen 501cher Meister der philosophischen Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts wie Richard Kroner (Von Kant bis Hegel, 1921-24) oder Nicolai Hartmann (Die Philosophic des deutschen Idealismus, 1923-29). Eine originelle Anordnung der Probleme macht es moglich, nicht allein das Werk der vier groBten Idealisten ans Licht zu bringen, sondern darUber hinaus auch die Leistungen kleinerer Denker, die entweder unbilligerweise in den Schatten gestelit wurden oder nicht genau zu einer mehrere Jahrzehnte langen Zeitspanne urn i8oo gehoren. Besonders...