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Marburg, 3.-4. Februar 2012
Die Gründung des "Arbeitskreises Südasien in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG)" wurde im Januar 2011 im Rahmen der offenen Tagung "Geographien Südasiens" beschlossen. Diese Tagung fand auf Initiative mehrerer junger Wissenschaftler in Köln statt und hatte zum Ziel, eine Plattform für den Austausch von Wissenschaftlern, Praktikern und Lehrern mit einem regionalen Schwerpunkt in Südasien aufzubauen. Der Arbeitskreis bietet die Gelegenheit zur Diskussion aktueller Forschungsergebnisse, zum Dialog zwischen Praxis, Wissenschaft und Schule sowie zum Austausch über laufende Projekte und aktuelle Entwicklungen in einer sich rapide wandelnden Region. Zu den weiteren Zielen gehören die Erstellung gemeinsamer Publikationen, die Vermittlung von Regionalwissen und die Förderung der Kooperation zwischen Universität und Praxis. Ein besonderes Anliegen der Mitglieder des Arbeitskreises ist es, den interdisziplinären und intradisziplinären Austausch zu fordern.
Die Jahrestagung des Arbeitskreises fand 2012 vom 3. bis 4. Februar am Fachbereich Geographie der Philipps-Universität Marburg statt und wurde von Daniel Karthe (Magdeburg) und Martin Franz (Marburg) vorbereitet. Die rund dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer hörten insgesamt zwanzig Vorträge, die in sieben thematischen Sitzungen gruppiert waren und unterschiedliche regionale Aspekte behandelten.
Die erste Sitzung befasste sich mit dem Themenkreis Wasserversorgung und Gesundheit. Stefanie Leder (Köln) stellte ihre Untersuchungsergebnisse zur Gesundheitsversorgung in Mumbai vor. Im Rahmen ihrer Erhebung erfasste sie fünf verschiedene Faktoren, die den Zugang von Kindern zur Gesundheitsversorgung beeinflussen. Mareike Kroll (Köln) präsentierte ihr Dissertationsvorhaben, das sich mit der Gesundheit verschiedener sozioökonomischer Gruppen im indischen Pune befasst. Hier bestehen Unterschiede, die auf Faktoren wie Wasserzugang und soziale Probleme zurückzuführen sind; weiterhin lassen sich komplexe Zusammenhänge zwischen menschlicher Gesundheit und Urbanisierungsprozessen beobachten. Daniel Karthe (Magdeburg) und Buren Scharaw (Ilmenau) sprachen über Wassermanagement in Kolkata. Neben der Versorgung mit Frischwasser lag ein Schwerpunkt der Analyse auf dem Umgang mit Abwasser. Dieses wird nur unzureichend geklärt und teilweise landwirtschaftlich genutzt oder erfahrt eine Weiternutzung in der Fischzucht. Die Abwasserentsorgung ist somit eng mit der Lebenssicherung der Megastadt Kolkata verbunden.
Die zweite Sitzung befasste sich mit der Erfassung, der Beobachtung und dem Management natürlicher Ressourcen. Florian Hogewind (Karlsruhe) sprach über Vegetationsdynamik im Horton Plains National Park in Sri Lanka. In diesem Naturraum wurden normale...