1. Einleitung
Fokusgruppen haben in anwendungsnahen Forschungsbereichen, etwa in der qualitativen Markt- und Evaluationsforschung, eine weite Verbreitung gefunden (z.B. NABORS, RAMOS & WEIST 2001; WILSON 1997; vgl. Uberblick bei MORGAN 1997). Aus dieser starken Anwendungsorientierung folgen besondere Schwerpunkte ihrer Auswertung:
* Die Inhalte der Gruppendiskussion (vs. andere mogliche Aspekte, bspw. Argumentationsstrukturen oder gruppendynamische Prozesse) stehen im Vordergrund. Notwendig ist eine strukturierende, zusammenfassende Analyse der Diskussionsinhalte.
* Die Kooperationspartner bzw. Auftraggeber sind an einer fortlaufenden, in Entscheidungen umsetzbaren Ruckmeldung der Ergebnisse interessiert. Dies erfordert eine zeitnahe und anschauliche Prasentation.
* Auch werden, bspw. im Laufe formativer Evaluationen oder auch von Produktentwicklungen, bei der Prasentation von Zwischenergebnissen haufig neue Gesichtspunkte der Fragestellung deutlich. Gunstig ist dann eine Prasentationsform, die eine unmittelbare Einarbeitung neuartiger Aspekte (bspw. Querbeziehungen zwischen Einzelergebnissen, anschliesende Fragestellungen) erlaubt. [1]
Fur Projekte unserer Arbeitsgruppe, die in den Bereichen Markt- und Evaluationsforschung angesiedelt sind, stellte sich angesichts dieser Aufgabenstellung und Ausgangslage die Frage nach einem flexiblen, methodisch fundierten und doch okonomischen Vorgehen bei der Durchfuhrung und Auswertung von Fokusgruppen. Diese Methode sollte es erlauben, komplexe Diskussionsverlaufe zusammenzufassen, zu strukturieren und anschaulich zu prasentieren. [2]
Unsere derzeitige Antwort bildet ein Verfahren, bei dem wir Methoden des Knowledge Mapping auf die Analyse und Prasentation von Fokusgruppen anwenden. Dieses Vorgehen, dessen Resultate wir als "Focusgroup Illustration Maps" (FIM) bezeichnen, soll neben der Darstellung der Kernaussagen der Diskussion auch die Dynamik, die Rede und Gegenrede im Entstehungsprozess wiedergeben. [3]
Das Verfahren FIM greift sowohl bei der Datenerhebung als auch -auswertung auf eingefuhrte Methoden - Fokusgruppen bzw. Knowledge Mapping - zuruck. Seine Besonderheit liegt in der Kombination dieser beiden zu einer festgefugten Einheit der Datenerhebung und -auswertung. [4]
Die Starke dieser Methode sehen wir darin, dass sie den genannten Schwerpunkten der Auswertung von Fokusgruppen gerecht wird: Sie unterstutzt die Strukturierung und Zusammenfassung von Diskussionsinhalten und mundet gleichzeitig in einer Prasentationsform, die eine erleichterte Kommunikation auch komplexer Aussagengefuge erlaubt. [5]
Auch in Hinblick auf methodische Anforderungen an die qualitative Analyse sprachlichen Materials scheint uns diese Methodik sehr hilfreich: Kognitive Karten werden in einer schrittweisen, nachvollziehbaren Verdichtung und Ordnung des sprachlichen Ausgangsmaterials erstellt, so dass dieser Prozess der Forderung nach einer regelgeleiteten, nachvollziehbaren und reproduzierbaren inhaltsanalytischen Auswertung (vgl. MAYRING 1995; SCHMITT & MAYRING 2000) entspricht. Zudem ist das (vorlaufige) Ergebnis der Analyse durch die leichte Kommunizierbarkeit der Karten ein geeigneter Ausgangspunkt fur eine dialogische Validierung. Die Karten konnen schnell und problemlos um neue Gesichtspunkte erganzt werden, die sich bspw. in einer Prasentation von Zwischenergebnissen ergeben. [6]
Im folgenden beschreiben wir unsere Herangehensweise und Erfahrungen, die wir in verschiedenen Projekten gesammelt haben. Wir haben die Methode zur Bearbeitung verschiedener Fragestellungen genutzt, unter anderem zur Bewertung von Produkten, Marketingstrategien und Werbekampagnen. [7]
Diesem Praxisbericht stellen wir eine kurze Skizze der "Bausteine" unseres Vorgehens - Fokusgruppen und Knowledge Mapping - voran. [8]
2. Die Bausteine der Focusgroup Illustration Maps 2.1 Fokusgruppen
Der Begriff "focus group" lasst sich wohl am treffendsten mit dem deutschen Wort Gruppendiskussion ubersetzen (vgl. LAMNEK 1998). Von einigen Autoren wird der Begriff jedoch enger gefasst und fur einen speziellen Typ der Gruppendiskussion reserviert:
"The focus group is a special type of group in terms of purpose, size, composition, and procedures ... In summary, a focus group is a carefully planned discussion designed to obtain perceptions on a defined area of interest in a permissive, nonthreatening environment" (KRUEGER 1994, S.6) [9]
Bei der Durchfuhrung von Fokusgruppen steht das Interesse an inhaltlichen Ergebnissen im Vordergrund - Gruppenprozessen wird zwar ein wesentlicher Beitrag zu dem Ergebnis zugeschrieben, sie werden aber selbst nicht weiter analysiert. [10]
Ein wesentlicher Vorteil der Fokusgruppen-Methode ist, dass sie mit vergleichsweise geringem personellen und zeitlichen Aufwand einen Uberblick uber die Variationsbreite und Struktur von Meinungen und Einstellungen zu einem Thema schaffen kann. Eine ganze Reihe weiterer Vorteile ist auf die Gruppensituation der Teilnehmer zuruckzufuhren, wie z.B. der so genannte Schneeballeffekt - die Tatsache, dass durch spontane Auserungen in der Gruppe neue Ideen stimuliert werden. Da eine Gruppe in der Regel auch uber einen groseren Wissensbestand verfugt, sind Fokusgruppen im Ergebnis meist leistungsfahiger als Einzelpersonen und kommen daher schneller zu besseren Losungen. [11]
Des Weiteren tragt eine positive Gruppenatmosphare und die Intensitat der Auseinandersetzung dazu bei, dass auch private und personliche Aspekte der einzelnen Teilnehmer verbalisiert werden. Ein weiterer groser Vorteil ist eine Form der Qualitatssicherung durch die Gruppe, denn die Ideen und Vorschlage werden durch die Teilnehmer einem "Realitatscheck" unterzogen. [12]
Seitens der Auswertung stellt sich die Aufgabe, dieses komplexe Einstellungs- und Meinungsgefuge ohne wesentlichen Informationsverlust zusammenzufassen. Der Zielsetzung von Fokusgruppen gemas, interessieren weniger die individuellen Diskussionsbeitrage als vielmehr das Meinungsspektrum der gesamten Gruppe. Ziel der Auswertung ist es, aus der Vielfalt individueller Beitrage Kernaussagen und ihre Relationen herauszuarbeiten, so dass die wesentlichen Diskussionsergebnisse unmittelbar nachvollziehbar sind. [13]
Techniken des Knowledge Mapping konnen unserer Ansicht nach die Bearbeitung dieser Aufgabe wesentlich erleichtern: Als Strukturierungsverfahren unterstutzen sie die Zusammenfassung der Diskussionsinhalte durch die Auswertenden und als Darstellungsform ihre Kommunikation an Ausenstehende. [14]
2.2 Knowledge Mapping
Mapping Techniken sind Visualisierungswerkzeuge, mit deren Hilfe Wissen und Informationen graphisch dargestellt werden konnen. Dabei kann es sich um subjektives Wissen handeln, also individuelle Denkmodelle einer Person, oder um zu vermittelndes Wissen in padagogisch-psychologischen Lernprozessen. [15]
Das Grundprinzip der Mapping Techniken ist einfach: Begriffe bzw. zentrale Konzepte zu einer Thematik werden als Knoten in einem Netz aufgefasst und die Relationen zwischen diesen Konzepten als Verbindungslinien (Pfeile) dargestellt, dadurch sollte der bestehende Zusammenhang zwischen den Begriffen deutlich werden (z.B. "ist Evidenz fur"). [16]
Ein Beispiel ist das folgende Concept Map zum Konzept "Wasser".
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Abb. 1: Ein Beispiel fur ein Concept Map zum Konzept "Wasser" (Quelle: ZAUS 2000). Bitte klicken Sie hier oder auf die Abbildung fur eine Vergroserung. [17]
Der Begriff "Knowledge Mapping" ist ein Uberbegriff und beschreibt die Zugehorigkeit zu der allgemeinen Art der Technik. Generell finden sich im Bereich des Knowledge Mappings wenig einheitliche Definitionen, so dass beispielsweise gleiche Techniken je nach Autor unterschiedliche Namen tragen. [18]
Dies ist zum Teil dadurch erklarbar, dass die Methode des Knowledge Mapping verschiedene Ursprunge hat. Sie spielt in verschiedenen theoretischen Ansatzen eine Rolle, wodurch es zahlreiche teilweise parallele Entwicklungen der Methode gab (im Bereich der Kognitiven Psychologie z.B. TOLMAN 1948, COLLINS & LOFTUS 1975; im padagogischen Bereich z.B. NOVAK & GOWIN 1984). [19]
Aus der Vielzahl von Ansatzen haben sich zahlreiche konkrete Verfahren entwickelt, die meist mit Software-Unterstutzung umgesetzt werden. Schwerpunkte der Anwendung liegen im padagogisch-psychologischen und im organisationalen Bereich. [20]
Im organisationalen Bereich werden Mapping-Prozesse bei Interventionen genutzt, um Entscheidungs- und Problemloseprozesse sowie Verhandlungen zu erleichtern. Laut EDEN (1991) ist ein wesentlicher Vorteil der Mapping-Methode, dass zunachst einmal eine genaue Beschreibung der Problemsituation erfolgt und dadurch ein Verstandnis dafur entsteht, was verandert werden kann und was nicht. Durch das Erstellen eines Knowledge Maps wird das Problem strukturiert und dadurch greifbarer und durch die ubersichtliche Darstellung fur sich selbst und andere nachvollziehbar. [21]
In der Entwicklung von Mapping-Techniken wird die Analyse individueller Wissensbestande zunehmend um die Analyse von Interaktionen und von verteiltem Wissen erweitert. Dieser Moglichkeiten bedient sich EDEN (1992) in der Organisationsberatung. Im Prozess der Unternehmensberatung wird beispielsweise zusammen mit dem Kunden ein solches Map konstruiert. Es lassen sich aber auch Maps einzelner Personen zu einem Gesamtmap aggregieren, oder ein Gruppenmap direkt in Teamarbeit erstellen (vgl. EDEN 1992). In Meetings konnen diese Team Maps genutzt werden, um einen Konsens uber Handlungsalternativen und neue Ideen und Ansichten zu entwickeln. [22]
Auch wir halten Mapping-Techniken fur hoch geeignet zur Aggregierung individuellen Wissens zu intersubjektiven Wissensbestanden. Insbesondere erscheinen uns die Moglichkeiten der graphikgestutzten und damit gut dokumentierbaren Strukturierung interaktiv produzierten sprachlichen Materials sehr fruchtbar. [23]
Inhaltlich besteht die starkste Verwandtschaft unseres Verfahrens zum Cognitive Mapping, wie es EDEN (1992) definiert. Auch bei dieser Form des Mapping werden die Konzepte mehrer Personen in einem so genannten Team Map aggregiert. Die groste Ahnlichkeit der "Focusgroup Illustration Maps" in Bezug auf den Aufbau und Gestaltung besteht zum Concept Mapping von NOVAK und Mitarbeitern (vgl. Abb.1). [24]
3. Die Erstellung von Focusgroup Illustration Maps
Eine Besonderheit unseres vorgeschlagenen Verfahrens besteht in der engen Verknupfung der Erhebungsmethode (Fokusgruppen) und der Auswertung durch die Erstellung von Knowledge Maps: Bereits bei der Vorbereitung und Durchfuhrung der Fokusgruppen bedenken wir ihre spatere Aufbereitung mit Hilfe von Knowledge Maps, so dass wir sie dementsprechend strukturieren und protokollieren. Es handelt sich also weder um eine reine Erhebungs- noch Auswertungsmethode, sondern um diese spezielle Kombination. [25]
In den folgenden Abschnitten beschreiben wir zunachst die allgemeine Vorgehensweise bei der Erstellung von FIMs. Anschliesend veranschaulichen wir diese an einem Projekt, in dem wir Masnahmen zur Verbesserung der Klassenraumakustik evaluiert haben. [26]
3.1 Arbeitsschritte bei der Erstellung von Focusgroup Illustration Maps
Der erste Schritt zur Erstellung von Focusgroup Illustration Maps beginnt schon vor der eigentlichen Durchfuhrung der Fokusgruppen. Durch die Entwicklung eines Leitfadens, der die verschiedenen Gesichtspunkte des zu untersuchenden Themas beinhaltet, wird die Diskussion strukturiert. Diese Struktur ist das Grundgerust fur die Erstellung der "Focusgroup Illustration Maps". [27]
In einem Marktforschungs- oder Evaluationsprojekt verfolgt der Auftraggeber meist sehr konkrete Fragestellungen, die sich durch Gesprache und Briefings herauskristallisieren lassen und in die Entwicklung des Leitfadens einfliesen. Eine vollig offene Herangehensweise an die Thematik ist in diesem Fall meist nicht erwunscht. In einem unserer Projekte, in dem es um die Entwicklung eines Maskottchens ging, wollte der Auftraggeber bspw. herausfinden, welche der bisher entwickelten Konzepte und Entwurfe bei den verschiedenen Zielgruppen gut ankommen und welche Ideen die Teilnehmer fur die Vermarktung des Maskottchens haben. Aus derartig konkreten Aufgabenstellungen lassen sich sehr umgrenzte Leitfadenfragen ableiten. [28]
Wenn in einer Fokusgruppe mit "Reizmaterial" gearbeitet wird, wie es in der Marktforschung haufig ublich ist, ist es sehr wichtig, dass es sich um ansprechendes Material handelt (in diesem Fall eine angemessene Prasentation der Konzepte und eine Visualisierung der Maskottchen). Das Material sollte zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Materie anregen. Ist das Material nicht gegenstandsadaquat oder entspricht nicht formalen und asthetischen Kriterien, fuhrt das in der Regel nur dazu, dass uber die Art und Weise der Darstellung diskutiert wird und weniger uber das Konzept bzw. die Idee, die darin steckt. [29]
Die Anzahl der durchgefuhrten Fokusgruppen richtet sich nach der Aufgabenstellung, der Zielgruppendefinition und dem fur das Projekt vorgesehenen Zeitraum. Generell gilt, dass wenigstens zwei Fokusgruppen stattfinden sollten: In der Marktforschung testet man haufig eine Gruppe von "Verwendern" und "Nicht-Verwendern" eines Produktes. Durch die Befragung beider "Seiten" entsteht ein reelles Gesamtbild von Motiven und Barrieren bei der Produktnutzung. Jede einzelne Fokusgruppe sollte bzgl. soziookonomischer und demographischer Merkmale moglichst homogen sein. Nur so kann man davon ausgehen, dass alle Teilnehmer auf einem ahnlichen Niveau diskutieren, sich gegenseitig verstehen und in der Gruppe offnen konnen. Sollte die gesamte Zielgruppe also heterogen sein, sind entsprechend mehrere Fokusgruppen z.B. mit verschiedenen Altersgruppen durchzufuhren (vgl. LAMNEK 1998; MORGAN 1998). Eine Voraussetzung fur den produktiven Verlauf von Fokusgruppen stellt zudem eine ausreichend hohe Motivation der Teilnehmer dar. Sie kann erreicht werden, wenn Personen mit einem personlichen Bezug zu dem diskutierten Thema eingeladen werden bzw. erlautert wird, warum gerade ihre Meinung von besonderem Belang ist. [30]
Der Leitfaden stellt sicher, dass fur die relevanten Gesichtspunkte genugend Diskussionszeit einkalkuliert wird. Er sollte zwischen den Gruppen nur geringfugig variieren, so dass die Ergebnisse vergleichbar sind. Die Reihenfolge, in der die Aspekte angesprochen werden, kann fur verschiedene Gruppen, je nach Diskussionsverlauf, flexibel gehandhabt werden. Es ist jedoch sinnvoll, Teilnehmern, die Gesichtspunkte vorwegnehmen, mitzuteilen, dass das Thema zu einem spateren Zeitpunkt vertieft wird, um den Diskussionspunkt, der in dem Augenblick im Vordergrund steht, nicht fruhzeitig zu beenden. [31]
Wahrend des Ablaufs einer Fokusgruppe konnen sich naturlich auch relevante Gesichtspunkte ergeben, die im Leitfaden nicht berucksichtigt wurden. Hier liegt es im Ermessen des Moderators zu beurteilen, wie weit diese Aspekte tatsachlich mit der Forschungsfrage zusammenhangen, um dann entweder vertiefende Fragen zu stellen oder die Diskussion an diesem Punkt abzubrechen. Hier sind naturlich Fehleinschatzungen moglich; ein "falscher Abbruch" bei der Diskussion ist im Nachhinein nicht mehr korrigierbar, wohingegen "falsches Weiterfuhren" bei der Erstellung der FIMs berucksichtigt werden kann. [32]
Wahrend der Diskussion visualisiert der Moderator oder ein Co-Moderator die Argumente der Teilnehmer auf einer Moderationswand. Wichtig ist dabei, dass der Moderator die Aussagen so zusammenfasst, dass jeder Teilnehmer seinen Standpunkt wiedererkennen kann. Dabei sollten auch weiterfuhrende Aspekte, Minderheitenmeinungen und Gegenargumente festgehalten werden. [33]
Die Visualisierung geschieht aus verschiedenen Grunden: Zum einen hat die Verschriftlichung der Beitrage zur Folge, dass die Teilnehmer noch einmal zu ihren Argumenten Stellung nehmen und neue daran anschliesende Gedanken ausern konnen. Gleichzeitig werden auf dem Poster die Aussagen als zusammengehorig festgehalten und sinnvollerweise mit einem treffenden Titel versehen. Dies kann wahrend der Diskussion geschehen, ist aber auch noch im Nachhinein moglich. [34]
Durch die Visualisierung wird auserdem sofort deutlich, ob der Moderator einen Beitrag richtig verstanden hat, es erfolgt also eine Art konsensuale Validierung: Die Teilnehmer beurteilen, in wie weit die schriftliche Zusammenfassung die verschiedenen, moglicherweise kontroversen Diskussionsaspekte angemessen wiedergibt. Der Konsens bezieht sich also nur auf die Vollstandigkeit der Darstellung und nicht auf die vorherrschenden Einstellungen in der Gruppe. In der Praxis wiederholt der Moderator, bevor er zu dem nachsten Thema uberleitet, noch einmal die verschiedenen Hauptaussagen, die visualisiert wurden, und fragt, ob noch jemand etwas erganzen mochte. Teilnehmer, die ihre Aussage noch nicht ausreichend reprasentiert sehen, werden an dieser Stelle Einspruch erheben und ihren Standpunkt wiederholen. Da die Teilnehmer als Experten fur die jeweilige Thematik behandelt werden, ist ihre Motivation sehr gros und sie legen viel Wert darauf, dass ihre Perspektive in die Diskussion einfliest und auf dem Poster visualisiert ist. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Visualisierung ist, dass am Ende der Fokusgruppe schon eine schriftliche und strukturierte Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse in Form von Postern vorliegt. [35]
Das simultane Visualisieren der Diskussionsbeitrage erfordert eine hohe Konzentration des Moderators. Es ist daher sinnvoll, bei komplexen und schwierigen Themen, bei denen der Moderator sehr viel Energie in den strukturellen Ablauf der Diskussion investieren muss, einen Co-Moderator einzusetzen, der nur dafur zustandig ist, die Ergebnisse zu visualisieren. Dies empfiehlt sich auch bei unerfahrenen Moderatoren. [36]
Nach Abschluss der Fokusgruppe bilden nun diese von den Teilnehmern akzeptierten Ergebnisse den Ausgangspunkt fur die Erstellung prasentationsfahiger "Focusgroup Illustration Maps". [37]
Da zu Beginn der Auswertung nicht feststeht, was relevant ist, ist es sinnvoll, zunachst fur jede Fragestellung der Diskussion ein Map zu erstellen. Bei uberlappenden Fragen, die auf den gleichen Gesichtspunkt abzielen, konnen auch verschiedene Argumente in einem Map zusammengefasst werden. Bei einer von uns durchgefuhrten Fokusgruppe, bei der ein neues Produkt untersucht wurde, konnte man beispielsweise die Fragen und Antworten bezuglich moglicher "Gegenargumente, die gegen" und "Hauptargumente, die fur den Kauf des Produktes sprechen", die "generelle Ausgabebereitschaft" sowie "ratsame Masnahmen, die der Hersteller ergreifen sollte" zu einem Map mit dem Thema "Marketingaspekte" zusammenfassen. Wichtig bei der Zusammenfassung ist jedoch, dass die Ubersichtlichkeit erhalten bleibt, daher sollten zugunsten der Lesbarkeit lieber mehr als weniger Maps erstellt werden. [38]
Da der Platz in einem Focusgroup Illustration Map aufgrund der Darstellung begrenzt ist - es lassen sich nur eine gewissen Anzahl von Argumenten zu einem Gesichtspunkt um den Kernknoten platzieren - ist die Gefahr der Uberladung eines Maps nicht sehr gros. In der Regel lassen sich zwischen 20 und 30 Argumente ubersichtlich in einem FIM nachvollziehen. Auch EDEN (1991), der Mappingtechniken im Bereich der Unternehmensberatung anwendet, geht davon aus, dass sich ca. 20 bis 25 Konzepte in einem Map erfassen lassen. [39]
Das konkrete Vorgehen bei der Erstellung eines Focusgroup Illustration Maps ist immer gleich. Den Kernknoten bildet in der Regel eine Frage des Leitfadens oder ein zu bewertendes Produkt. In einem Projekt, bei dem wir Anzeigenmotive fur eine Landtagswahl untersucht haben, liesen sich bspw. kontrastierende Entwurfe zu einer Thematik als Kernknoten in einem Map darstellen. [40]
Die verschiedenen Beitrage der Teilnehmer lassen sich meist in der Diskussion oder im Nachhinein zu bestimmten Clustern zusammenfassen. Bei der Erstellung des Focusgroup Illustration Maps wird nun diesem Cluster ein treffender Namen gegeben, und es wird als ein wesentlicher Hauptaspekt mit dem Kernknoten verbunden. Bei dem oben genannten Beispiel bezogen sich einige der Aussagen auf das Motiv, andere auf den Text, andere auf die Idee etc. Die einzelnen sich darauf beziehenden Aussagen werden wiederum um die jeweiligen Hauptaspekte herum platziert, wobei die Beziehung der aufeinander aufbauenden Teilnehmerbeitrage deutlich werden sollte. Das heist, dass sich aufeinander beziehende Aussagen durch eine Verbindungslinie, mit der die Art der Verbindung erkennbar wird, gekennzeichnet werden sollten. So konnen Widerspruche und unterschiedliche Auffassungen zum Beispiel durch ein Blitzsymbol markiert werden. Aussagen und Themen, die mit besonderem Nachdruck vertreten werden, konnen zusatzlich durch Farben oder andere Hervorhebungen gekennzeichnet werden. [41]
Durch die Erstellung von Focusgroup Illustration Maps entsteht ein komplexes Netz, durch das die Diskussion nachvollziehbar wird. Anhand eines Maps (siehe Abb. 2) mochten wir dieses verdeutlichen:
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Abb. 2: Beispiel fur die Darstellung eines Diskussionsverlaufs als FIM [42]
Es ist sinnvoll, bei der Erstellung eines Focusgroup Illustration Maps Gestaltungsregeln zu berucksichtigen. Das Computerprogramm Inspiration® bietet hierfur zahlreiche Moglichkeiten an. So kann man z.B. fur die Kernthematik, die Hauptaspekte und fur einzelne Aussagen unterschiedliche Umrandungsformen, wie beispielsweise Kreise, Rechtecke, Ovale etc. wahlen. Auch positive bzw. negative Auserungen innerhalb einer Diskussion kann man durch farbliche Darstellung schneller erkennbar machen. Entscheidend ist, dass ein einmal ausgewahltes optisches Erscheinungsbild fur alle Focusgroup Illustration Maps einer Fokusgruppe bzw. eines Projektes beibehalten wird. [43]
Bei der Erstellung von FIMs handelt es sich um ein mehrstufiges Verfahren, das gewahrleistet, dass nicht zu fruh wichtige Aspekte verworfen werden. In einem zweiten Schritt lassen sich die Ergebnisse der ersten Maps fur die endgultige Prasentation noch weiter zusammenfassen. So ist es fur einige Fragestellungen z.B. sinnvoll, die Ergebnisse verschiedener Fokusgruppen in einem Map darzustellen, wobei bei unterschiedlichen Zielgruppen darauf geachtet werden muss, dass die Zugehorigkeit der Aussagen erkennbar bleibt (z.B. durch unterschiedliche Farben). [44]
Fur die schnelle Auswertung einer Fokusgruppe eignen sich die Plakate, die die wesentlichen Aussagen der Fokusgruppe enthalten sollten. Generell ist eine Videoaufzeichnung der Fokusgruppe zu empfehlen, die nachtraglich angeschaut werden sollte, um Gesichtspunkte nachzutragen und die Gewichtung der einzelnen Beitrage besser einschatzen zu konnen. Einen weiteren Vorteil bietet die Videoanalyse, wenn die Reihenfolge der Auserungen von inhaltlicher Bedeutung ist. Alternativ hierzu konnen andere Beobachter, die die Diskussion verfolgt haben, uberprufen, ob die Darstellung vollstandig ist. [45]
Bei einer Videoanalyse sind die entstehenden Focusgroup Illustration Maps durchaus mit der Zusammenfassung nach einer Transkription vergleichbar. Der wesentliche Unterschied liegt jedoch im notwendigen Zeitaufwand. Wahrend man fur ein vollstandiges Transkript von z.B. 30 Minuten Gruppendiskussion etwa drei Stunden benotigt, bedarf die Erstellung entsprechender Focusgroup Illustration Maps lediglich Echtzeit (also in diesem Fall 30 Minuten) plus maximal 10 Minuten, da es weniger auf den Wortlaut der Auserungen als auf den Inhalt ankommt und sich dieser durch paralleles Notieren und kurze Zwischenstopps erfassen lasst. Auch die erste Version der Focusgroup Illustration Maps kann, wie ein Transkript, von Hilfskraften erstellt werden, da hier der Abstraktionsgrad relativ gering ist. Da in einem Projekt in der Regel zwischen zwei und zehn Fokusgruppen durchgefuhrt werden, die zwischen drei und vier Stunden dauern, ist die Zeitersparnis insgesamt erheblich. [46]
Bei Diskussionen uber sehr komplexe Themen, bei denen die Teilnehmer in Einzelbeitragen langere Argumentationsketten entfalten, konnen diese jedoch evtl. nur durch mehrmaliges Ansehen der Videoaufzeichnung nachvollzogen werden. Da eine Zeitersparnis dann nicht mehr ins Gewicht fallt, empfiehlt sich unter diesen Umstanden eine Transkription. Ein solcher Fall, bei dem wir uns fur eine Transkription entschieden, begegnete uns bei einer Fokusgruppe, in der in diesem Bereich engagierte Lehrer ein schulisches Programm zur Gewaltpravention diskutierten und dabei komplexe subjektive Theorien uber dessen Wirkweise entwickelten (MEES & SCHMITT 2004). [47]
Das Erstellen eines Focusgroup Illustration Maps lasst sich mit der inhaltsanalytischen Methode der Zusammenfassung (vgl. MAYRING 1995) vergleichen. Ziel beider Methoden ist es, das Material so zu reduzieren, dass die wesentlichen Inhalte erhalten bleiben, und durch Abstraktion einen uberschaubaren Corpus zu schaffen, der immer noch "Abbild" des Grundmaterials ist. Dabei wird zunachst eine hohe Textnahe angestrebt, wie es allgemein fur textanalytische, zusammenfassende Verfahren zu fordern ist, um vorschnelle erwartungskonforme Verallgemeinerungen zu vermeiden (vgl. SCHMITT, MEES & LAUCKEN 2001). Da eine Starke der Prasentation mittels kognitiver Karten in der lebendigen, veranschaulichenden Wiedergabe von Diskussionen liegt, sollte das Abstraktionsniveau auch in der endgultigen Darstellung nicht zu hoch liegen. Um einen authentischen Eindruck der Fokusgruppe zu erhalten, empfiehlt es sich zudem, auch zusammenfassende Bezeichnungen umgangssprachlich zu formulieren. [48]
Ein weiterer Vorteil im Vergleich zur zusammengefassten Transkription liegt im Umfang der Darstellung. Wahrend mit Hilfe eines Focusgroup Illustration Maps alle wesentlichen Aussagen auf wenigen Seiten (abhangig von der Anzahl der Fragestellungen) darstellbar sind, benotigt selbst die Zusammenfassung einer Transkription in der Regel mehrere Seiten, wodurch es erschwert ist, auf einen Blick die Kernergebnisse festzustellen. [49]
Bei der Prasentation der Ergebnisse von Fokusgruppen mit Hilfe von Focusgroup Illustration Maps konnten wir bislang nur positive Reaktionen der Auftraggeber feststellen. Im Gegensatz zu seitenlangen schriftlichen Ausfuhrungen lassen sich die Kernergebnisse der Diskussion einfach nachvollziehen, was in einer Power-Point-Prasentation als groser Vorteil zu bewerten ist. Besonders eindrucksvoll waren Videozusammenschnitte, die die Focusgroup Illustration Maps illustrieren. Dadurch gewinnen die Auftraggeber einen authentischen Eindruck der Fokusgruppen und damit ihrer Zielgruppen. [50]
Eine weitere Starke des Ansatzes wurde in einem gerade abgeschlossenen Evaluationsprojekt besonders deutlich: Die gute Kommunizierbarkeit von Forschungsergebnissen an die Akteure der evaluierten Masnahme. In diesem Projekt begleiteten wir die Einfuhrung eines schulischen Konfliktmediationsprogramms u.a. durch die Erhebung der Sichtweisen beteiligter Schuler und Lehrer in Fokusgruppen (MEES & SCHMITT 2004). Die Ruckmeldung der Ergebnisse in Form von Focusgroup Illustration Maps erlaubte es den Akteuren, diese unmittelbar nachzuvollziehen und in einer Diskussion zu reflektieren. Davon ausgehend konnten im Laufe einer Tagung mit den Projektakteuren zeitnah Strategien zur Optimierung der Implementierung entwickelt werden (SCHMITT 2003). In diesem Projekt zeigte sich, dass die Teilnehmer keine besonderen Vorkenntnisse oder Vorerfahrungen mitbringen mussen, um an einer Fokusgruppe produktiv mitwirken zu konnen. So hatten auch die befragten 14- bis 15-jahrigen Hauptschuler keine Schwierigkeiten, sich an einer strukturierten Diskussion zu beteiligen - die hierbei geltenden Regeln (Beitrage sollen sich auf das angesprochene Thema beziehen; es spricht immer nur eine Person usw.) waren ihnen aus dem schulischen Alltag bereits vertraut. [51]
3.2 Ein Anwendungsbeispiel: Evaluation eines Modellprojekts zur Klassenraumakustik
Die beiden hier vorgestellten Fokusgruppen wurden im Rahmen einer Auftragsarbeit zum Thema Akustik in Schulen durchgefuhrt (PELZ 2002). Die Problematik der Klassenraumakustik und die damit verbundenen Folgen fur Schuler und Lehrer haben in den letzten Jahren sowohl in der Forschung als auch in der Praxis einen hoheren Stellenwert bekommen (vgl. SCHICK; KLATTE & MEIS 1999; KLATTE et al. 2002; MEIS et al. 2003). [52]
An den Fokusgruppen dieser Studie nahmen funf bzw. sechs Lehrer teil. In diesem Zusammenhang entstand in der Diskussion von Gruppe 1 ein Plakat mit folgenden Mitschriften:
[Table omitted, see PDF]
Abb. 3: Mitschriften der Gruppe 1 zu dem Thema "Wie gute bzw. schlechte Akustik den Unterricht beeinflussen kann" [53]
Diese Aussagen lassen sich ubersichtlich in einem Focusgroup Illustration Map darstellen. Durch die Videoanalyse konnten verschiedene Aussagen erganzt werden, die wahrend der Gruppendiskussion zur Sprache kamen, jedoch auf dem Plakat nicht visualisiert wurden.
[Image omitted, see PDF]
Abb. 4: FIM zum Thema "Schlechte Akustik fuhrt zu ..." Gruppe 1. Bitte klicken Sie hier oder auf die Abbildung fur eine Vergroserung. [54]
In der Diskussion von Gruppe 2 entstand ein Plakat mit folgenden Mitschriften:
[Table omitted, see PDF]
Abb. 5: Mitschriften der Gruppe 2 zu dem Thema "Wie gute bzw. schlechte Akustik den Unterricht beeinflussen kann" [55]
Auch diese Aussagen lassen sich ubersichtlich als Focusgroup Illustration Map darstellen:
[Image omitted, see PDF]
Abb. 6: FIM zum Thema "Schlechte Akustik fuhrt zu..." Gruppe 2 [56]
Es wird deutlich, dass bei den vorliegenden Focusgroup Illustration Maps die wesentlichen Diskussionspunkte sofort ins Auge springen. Da sich die beiden Gruppen in ihrer Struktur nicht voneinander unterscheiden, lasst sich abschliesend ein Map erstellen, das die Ergebnisse beider Gruppen anschaulich zusammenfasst:
[Image omitted, see PDF]
Abb. 7: FIM Ergebnisse beider Gruppen. Bitte klicken Sie hier oder auf die Abbildung fur eine Vergroserung. [57]
In dem vorigen Abschnitt wurde bereits deutlich, dass durch die Visualisierung und Zustimmung der Teilnehmer bereits wahrend der Gruppendiskussion eine Art konsensuale Validierung uber die Vollstandigkeit der Mitschrift erreicht wurde. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die auf den Plakaten erfassten Argumente das Meinungsbild der Gruppe angemessen wiedergeben. [58]
Um zu uberprufen, ob die Darstellung der Ergebnisse in Form von FIMs die Akzeptanz der Teilnehmer findet, haben wir nachtraglich die relevanten Abbildungen von den Teilnehmern beurteilen lassen. [59]
Zu diesem Zweck haben wir exemplarisch ein Map der Diskussion ausgewahlt und gruppenspezifisch an die einzelnen Teilnehmer geschickt. Die Lehrer wurden in dem Schreiben gebeten, sich die Gruppendiskussion noch einmal in Erinnerung zu rufen und zu uberlegen, ob alle Aspekte, die in der Diskussion bezuglich der Thematik genannt wurden, angemessen in dem Focusgroup Illustration Map reprasentiert sind. [60]
Das Anschreiben erfolgte ca. drei Monate nach der Gruppendiskussion, und trotz wiederholter Aufforderung per E-Mail haben nur funf der insgesamt elf Lehrer geantwortet. Leider lasst sich uber die Grunde einer Nicht-Teilnahme im Nachhinein nur spekulieren. Eine mogliche Ursache, die die Gultigkeit der erhaltenen Einschatzungen fur die gesamte Gruppe nicht einschranken wurde, konnte der Zeitpunkt der Validierung kurz vor den Sommerferien sein. Zu diesem Termin sind die Lehrer durch Klausurphasen und Zeugnisvergabe sehr stark involviert, und moglicherweise ist unser Anliegen anschliesend in den Ferien in Vergessenheit geraten. Aber auch eine Verzerrung ist nicht auszuschliesen. So ist denkbar, dass gerade die Lehrer, die dem Verfahren besonders kritisch gegenuberstanden, nicht geantwortet haben. Gegen diese mogliche Erklarung spricht allerdings, dass wir wahrend der Fokusgruppen keine Hinweise auf eine Ablehnung des Vorgehens erkennen konnten. [61]
In den vorhandenen Ruckmeldungen zeigt sich, dass die Lehrer ubereinstimmend der Meinung sind, dass in dem Focusgroup Illustration Map die Inhalte des Diskussionspunktes vollstandig dargestellt sind. Dies wird durch Aussagen deutlich wie: "Ich finde die Zusammenfassung der Diskussion sehr gelungen. Ich denke, dass alle Aspekte, die wir damals besprachen, festgehalten sind" und "Wir konnen Ihrem Schaubild nichts mehr hinzufugen". [62]
Trotz der Einschrankung durch eine geringe Rucklaufquote geben die erhaltenen Antworten einen Eindruck von der Angemessenheit des Verfahrens aus Sicht der Teilnehmer, der sich mit in anderen Projekten auf informellem Weg erhaltenen Ruckmeldungen deckt: Die Anwendung der Focusgroup Illustration Maps ist bei dieser Gruppe auf positive Resonanz gestosen, sie ermoglicht eine anschauliche Darstellung der Ergebnisse der Gruppendiskussionen, die auch fur die Auftraggeber eine fundierte und nachvollziehbare Basis fur daraus abgeleitete Entscheidungen und Strategien bietet. [63]
4. Moglichkeiten und Grenzen der Methode
Wir mochten mit unserem Verfahren ein handhabbares und gut tradierbares Instrument fur die anwendungsorientierte qualitative Forschung zur Diskussion stellen. Uns war besonders daran gelegen, ein okonomisches Verfahren zu entwickeln, das auch in Projekten mit begrenztem finanziellem und zeitlichem Budget umsetzbar ist. Wir meinen, dass das Verfahren FIM diese pragmatischen Anforderungen erfullt, ohne Guteanspruche, die an qualitative Methoden zu stellen sind, aufzugeben: So fundiert dieses Verfahren auf zwei gut eingefuhrten Methodenbausteinen - Fokusgruppen als Erhebungs- und Knowledge Mapping als Auswertungs- und Prasentationsmethode - und erfullt die Forderungen nach Regelgeleitetheit und Nachvollziehbarkeit. [64]
Die klare Darstellungsweise von Ergebnissen in Form von FIMs hat sich sowohl (in Marktforschungsprojekten) fur den Dialog zwischen Auftraggebern und -nehmern sehr bewahrt als auch (in Evaluationsprojekten) fur den Dialog zwischen Evaluierenden und Evaluierten. Dabei sind fur eine aktive Teilnahme an einer Fokusgruppe keine besonderen Vorerfahrungen notwendig, wie vor allem unsere Evaluationsstudie mit Schulern der achten Klassenstufe zeigte. Das Verstandnis von Knowledge Maps ist ebenfalls auch bei Teilnehmern ohne spezielle Vorkenntnisse schnell herzustellen. Die Darstellungsweise kann und sollte in dem ersten vorgestellten Map erlautert werden, sie ist dann erfahrungsgemas unmittelbar einleuchtend. Als wichtige Bedingung fur aussagekraftige Ergebnisse betrachten wir allerdings die hohe Motivation der Diskutanten. In unseren Projekten streben wir diese an, indem wir Teilnehmer einladen, die uber besondere Erfahrungen, Kenntnisse oder Bedurfnisse hinsichtlich des diskutierten Gegenstands verfugen. Diese geben als Experten (als die wir sie auch behandeln und ernst nehmen) gerne Auskunft. [65]
Abstriche haben wir hinsichtlich der Anwendungsbreite der FIMs vorgenommen. Leicht tradierbar und mit vergleichsweise geringem Aufwand erstellbar sind FIMs nur, weil sie fur die Auswertung ganz bestimmter semantischer Daten (verbaler Daten aus strukturierten Gruppendiskussionen) unter einer ganz bestimmten Perspektive (der gruppenbezogenen Diskussionsinhalte) konzipiert sind. Wollte man die Anwendungsbreite der Methode erweitern, etwa auf die Analyse von individuellen Argumentationsverlaufen oder von Daten aus unstrukturierten Interaktionen, so waren ein wesentlich verzweigteres Regelwerk sowie zusatzliche Strukturierungsschritte notwendig. Auch sind FIMs auf die Auswertung kleiner bis mittlerer Datensatze beschrankt, bei denen Konzeptbeziehungen noch durch Anschauung nachvollziehbar sind. Die Einfachheit und Klarheit unseres Verfahrens haben wir uns also gewissermasen durch die Beschrankung auf einen engen Anwendungsbereich erkauft. [66]
Bleibt man im Bereich der Methoden des Knowledge Mapping, so stehen zur Analyse umfangreicherer, weniger stark vorstrukturierter Daten einige automatisierte Software gestutzte Verfahren zur Erstellung von Maps zur Verfugung. Ein solches Verfahren findet sich schon bei EDEN (1988), der umfangreichere Team-Maps clusteranalytisch strukturiert. Einen weiteren Vorschlag, insbesondere zur Analyse von Argumentationsverlaufen und -strukturen mittels Cognitive Mapping, stellen BRAUNER und ORTH (2002) mit einer graphentheoretischen Strukturierung des Aussagen vor. Einen ahnlichen Weg schlagen ZELGER und OBERPRANTACHER (2002) fur die Integration individuellen, verteilten Wissens zu intersubjektiven Wissenssystemen vor, wobei Konzeptbeziehungen im gesamten Sample quantifiziert werden. [67]
Fur die qualitative Auswertung groserer und/oder weniger stark strukturierter Datenmengen konnen Methoden des Cognitive Mapping im Prinzip mit jeder fur diese Aufgabenstellung konzipierten qualitativen Methode kombiniert werden. Cognitive Mapping ist keineswegs an eine bestimmte qualitative Methode oder ein bestimmtes Paradigma gebunden. Die Software ATLAS/ti zur qualitativen Datenanalyse bietet bspw. die Moglichkeit, Kodierungen, Memos und Textzitate graphisch als Netzwerke darzustellen (vgl. MUHR 1996). Die Begrifflichkeit dieser Software ist an jene der Grounded Theory von GLASER und STRAUSS (1967) angelehnt. Prinzipiell kann jedoch jedes Verfahren der Kategorisierung und Kodierung (vgl. FLICK 2000; MAYRING 1995) qualitativer Daten mit dieser Moglichkeit, Zusammenhange zwischen Konzepten bzw. Kategorien zu visualisieren, verbunden werden und vermutlich hinsichtlich der Anschaulichkeit und Nachvollziehbarkeit der Auswertung profitieren. [68]
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Zu den Autorinnen und zum Autor
Corinna PELZ, Dipl.-Psych. 2002 (Oldenburg), PR-Referentin HorTech gGmbH / Doktorandin an der Universitat Oldenburg, Arbeitsschwerpunkte: Strategische Planung, Offentlichkeitsarbeit, qualitative Marktforschung (Fokusgruppen)
Kontakt:
Corinna Pelz
Universitat Oldenburg
Institut fur Psychologie
D-26111 Oldenburg
Tel.: +49 / (0) 441 / 798 - 5525
E-Mail: [email protected]
Annette SCHMITT, Dipl.-Psych. 1990 (Heidelberg), Dr. phil. 1995 (Oldenburg), Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universitat Oldenburg, Forschungsschwerpunkte: Qualitative Methoden (Textanalyse, Focusgruppen), Emotionspsychologie
Kontakt:
Dr. Annette Schmitt
Universitat Oldenburg
Institut fur Psychologie
D-26111 Oldenburg
Tel.: +49 / (0) 441 / 798 - 5519
E-Mail: [email protected]
URL: http://www.uni-oldenburg.de/psychologie/mub/schmitt.htm
Markus MEIS, Dipl.-Psych. 1992 (Trier), Dr. rer. biol. hum. 1998 (Munchen), Bereichsleiter Markt- und Wirkungsforschung der Horzentrum Oldenburg GmbH, Forschungsschwerpunkte: Larmwirkungsforschung, Umweltpsychologie und Marktforschung
Kontakt:
Dr. Markus Meis
Horzentrum Oldenburg
Marie-Curie-Str. 2
D-26129 Oldenburg
Tel.: +49 / (0)441 / 2172 - 141
E-Mail: [email protected]
Zitation
Pelz, Corinna; Schmitt, Annette & Meis, Markus (2004). Knowledge Mapping als Methode zur Auswertung und Ergebnisprasentation von Fokusgruppen in der Markt- und Evaluationsforschung [68 Absatze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 5(2), Art. 35, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0402351.
Revised 6/2008
© 1999-2011 Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research (ISSN 1438-5627)
Supported by the Institute for Qualitative Research and the Center for Digital Systems, Freie Universitat Berlin
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Copyright Freie Universität Berlin 2004
Abstract
This article describes a tool for carrying out and analyzing focus groups that we use in qualitative market and evaluation research. This rule-based method allows the economical implementation and analysis of focus groups and results in a graphic synopsis of the essential topics. Resulting in a clear representation, the tool meets the requirements of qualitative research projects that demand an immediate feedback and a continuous dialog with the research partners. First we present the methodical elements of the technique--focus groups and knowledge mapping--and than we describe the combination of both into a conjunct tool for data gathering and analyzing. By giving an example--the evaluation of "arrangements for the improvement of classroom acoustics"--we illustrate the procedure, our experiences, the particular use of the tool and first evidences of its applicability. Finally we discuss suitable applications but also restrictions of the tool.
URN: urn:nbn:de:0114-fqs0402351
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