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IRENE GOTZ U.A. (Hrsg.): Mobilität und Mobilisierung. Arbeit im sozioökonomischen, politischen und kulturellen Wandel. Frankfurt a. M.: Campus 2010, 48OS., Schwarzweißabb. (Arbeit und Alltag. Beiträge zur ethnografischen Arbeitskulturenforschung, 1).
480 Seiten, 33 Autoren und Autorinnen, 25 Aufsätze: Es stecken viel Zeit und Arbeit in diesem Buch. Und viele kluge Gedanken. Doch: Weniger wäre mehr gewesen. Der Sammelband platzt aus seinen Nähten und macht dem Genre dabei alle Ehre: Es wurde viel gesammelt und wenig aussortiert. Der rote Faden "Mobilität und Mobilisierung" - so war auch die in Kooperation mit der dgv-Kommission "Arbeitskulturen" durchgeführte interdisziplinäre Tagung am Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie im März 2009 in München überschrieben - ist zu dünn, um den gesamten heterogenen Inhalt zusammenzuhalten. Was trotz maximaler Dehnung des Begriffe nicht so recht unter die Überschrift "Mobilität" passen wollte, wurde der "Mobilisierung" zugeteilt. Und mobilisiert wird in diesem Band alles Mögliche: von Arbeitskraft (Sven Kesselring und Gerlinde Vogl u. a.) über persönliche soziale Netzwerke (Ivanka Petrova) bis hin zu im Erdreich "verfestigter, verwachsener Materie" (Margret Haider).
Die Herausgeberinnen Irene Götz, Barbara Lemberger, Katrin Lehnert und Sanna Schondelmayer fassen Mobilisierung in der Einleitung entsprechend umfassend und ein wenig kryptisch als "die Aktivierung und Verbreitung von einschlägigem Konzeptwissen zur wissenschaftlichen Analyse". Darunter passen dann auch irgendwie die letzten drei von den Herausgeberinnen unter der Überschrift "Mobilisierung von Kulturarbeit" zusammengefassten Aufsätze, deren Autoren und Autorinnen (Gertraud Koch, Kristin...