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Literatur kommentiert
Strahlenther Onkol2014 190:694695 DOI 10.1007/s00066-014-0663-8Online publiziert: 26. April 2014 Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014
MartinaBecker-Schiebe1 HansChristiansen2
1 Klinik fr Radioonkologie und Strahlentherapie Braunschweig, Akadem. Lehrkrankenhaus der MHH, Braunschweig, Deutschland
2Strahlentherapie und Spezielle Onkologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
Moderat hypofraktionierte Bestrahlung des glottischen T1/T2-Larynxkarzinomsder Normofraktionierung nicht unterlegen
Originalbeitrag
Moon SH et al (2013) A prospective randomized trial comparing hypofractionation with conventional fractionation radiotherapyfor T12 glottic squamous cell carcinomas: results of a Korean Radiation Oncology Group (KROG-0201) study. Radiother Oncol 110:98103
Ziel. Die Parameter der Fraktionierung haben einen erheblichen Einfluss auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen einer Radiotherapie (RT). Die Studie der Korean Radiation Oncology Group (KROG-0201) analysiert den klinischen Effekt einer Hypofraktionierung (HYPO) im Vergleich zur konventionellen Fraktionierung (CONV) beim glottischen T1/2-Larynxkarzinom.
Studiendesign. Insgesamt 156 Patienten mit einem glottisches Larynxkarzinom im Stadium T1/2N0 wurden in eine randomisierte, multizentrische Studie eingeschlossen. Im HYPO-Arm wurden 74Patienten bis zu einer Zielvolumendosis (ZVD) von 63Gy (T1) bzw. 67,5Gy (T2) und Einzeldosen (ED) von 2,25Gy 5-mal/Woche behandelt. Im Standard-arm erhielten 82Patienten 66Gy (T1) bzw. 70Gy (T2) in konventioneller Fraktionierung (ED 2Gy). Der primre Endpunkt dieser Nicht-Unterlegenheitsstudie
war das lokale progressionsfreie berleben (LPFS). Als weitere Endpunkte wurden die Akut- und Spttoxizitt sowie das Gesamtberleben (OS) gewhlt.
Ergebnisse. Nach einem mittleren Follow-up von 67Monaten (2122Monate) lag das 5-Jahres-LPFS bei 77,8 % (CONV), verglichen mit 88,5 % im HYPO-Arm (p = 0,231). In der Subgruppenanalyse der StadienT1a zeigte sich ein Trend zur besseren lokalen Kontrolle durch HYPO (5-Jahres-LPFS: 93 % HYPO vs. 76,7 % CONV, p = 0,056). Von den insgesamt 24Patienten mit Lokalrezidiv wurden 17 einer Salvage-Operation zugefhrt, so dass eine lokale Kontrollrate von 94,6 % erreicht wurde. Das berleben war in beiden Gruppen vergleichbar bei einem 5-Jahres-OS von 86,6 % (HYPO) vs. 82,5 % (CONV; p = 0,34). Es zeigten sich keine Unterschiede im akuten und chronischen Toxizittsprofil. Grad-3-Toxizitten wurden nicht beobachtet. In einem Drittel der Flle kam es zu Hautreaktionen vom Grad1 und 2.
Schlussfolgerung der Autoren. Die HYPO ist beim glottischen Karzinom im Frhstadium der konventionellen RT nicht unterlegen. Das Toxizittsprofil beider Gruppen ist vergleichbar und die HYPO somit vorteilhaft...