Content area
Full Text
Pathologische Passung lässt sich als eine zweckmäßige Reaktion auf pathogene Beziehungserfahrungen in der Zeit absoluter Abhängigkeit, als Anpassung an das pathogene Objekt zur Erhaltung der überlebensnotwendigen Beziehung auffassen. Ein Mangel an primärer Mütterlichkeit in Form einer unzureichend ausgebildeten "mentalen Nabelschnur" zieht Mentalisierungsdefizite nach sich, die u. a. als Mangel an Introspektionsfähigkeit und als gravierender Mangel an Empathie spürbar werden. Die aus frühesten Beziehungserfahrungen stammenden destruktiven Introjekte führen zu schwierig handzuhabenden Übertragungen und Gegenübertragungen, häufig zu negativen therapeutischen Reaktionen. Pathogene Beziehungserfahrungen lassen das Erleben dessen, was entwicklungsförderlich ist, zu etwas höchst Bedrohlichem werden. Durch intensivierte frühe unerfüllt gebliebene Bedürfnisse wird eine ersehnte passende Reaktion zu etwas "Unpassendem", das die Identität des...