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STATUS QUO
Andreas Hack/Pedram Faghfouri/Alexander v. Preen
Sinn und Unsinn von Kapitalbeteiligungen fr Fremdmanager in Familienunternehmen
Einfhrung ins Thema
Aktuellen Studien zufolge stehen in den nchsten Jahren viele Unternehmensnachfolgen in der Bundesrepublik an. Diese Welle an Unternehmensnachfolgen stellt gerade Familienunternehmen vor ein gro-es Problem, da in vielen Fllen kein familieninterner Nachfolger gefunden werden kann sei es aufgrund mangelnder Qualifikation, geringem Interesse am Unternehmen oder weil der Familienunternehmer keine Kinder hat. In solchen Fllen ist die Rekrutierung eines Fremdmanagers eine Mglichkeit, die gerne genutzt wird, um das Lebenswerk zu wahren. Damit taucht jedoch das Problem der Motivation von Fremdmanagern auf. Gerade Familienunternehmen aus dem Mittelstand knnen keine berdurchschnittlichen Gehlter zahlen. Zudem sind die Entscheidungsspielrume von Fremdmanagern durch den Familieneinfluss in der Praxis stark eingeschrnkt. Wie kann ein erfahrener Fremdmanager unter diesen Rahmenbedingungen motiviert und langfristig an das Unternehmen gebunden werden?
In der Praxis von Nicht-Familienunternehmen wird als Anreizmglichkeit immer wieder die Kapitalbeteiligung als Lsung genannt, wenn es um die Ausgestaltung der Vergtung der oberen Fhrungsebene geht. Neben den erwarteten positiven Motivationseffekten dieses Anreizes knnen aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen, wie etwa der demographische Wandel, der Mangel an qualifiziertem Personal, aber auch das zunehmend an Bedeutung gewinnende Unternehmertum im Unternehmen fr diese Entwicklung verantwortlich sein. Fraglich ist jedoch, ob sich Kapitalbeteiligungen als Element des Entlohnungspakets auch fr Fremdmanager in Familienunternehmen eignen. Denn Familienunternehmen weisen durch die berlappung
der beiden Systeme der Familie und des Unternehmens spezifische Merkmale auf, die die Vorteilhaftigkeit dieses Instruments beeinflussen knnen. Beispielhaft zu nennen sind hier der langfristige Zielhorizont von Familienunternehmen, aber auch nicht-finanzielle Ziele von Familienunternehmern, die ber die typischen konomischen Ziele hinausgehen.
Der vorliegende Artikel versucht die Frage zu beantworten, inwiefern und unter welchen Umstnden sich eine Kapitalbeteiligung als Anreizmechanismus fr Fremdmanager in Familienunternehmen eignet. Dazu werden im nchsten Kapitel zunchst die grundlegenden Erkenntnisse zur Kapitalbeteiligung im Allgemeinen diskutiert, bevor auf die spezifischen Vorund Nachteile der Kapitalbeteiligung fr
Autoren
Prof. Dr. Andreas Hack
ist Inhaber des Lehrstuhls fr Familienunternehmen der WHU Otto Beisheim School of Management; Burgplatz 2; 56179 Vallendar; Deutschland; E-Mail: [email protected].
Pedram Faghfouri
ist Dipl.-Kfm. und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl fr Familienunternehmen der WHU Otto Beisheim School of Management; Burgplatz 2; 56179 Vallendar; Deutschland; Tel.: +49 261 6509-330; Fax: +49 261 6509-339; E-Mail: pedram.faghfouri@whu. edu.
Dr. Alexander v. Preen
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