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Leitthema
Urologe201049:3742 DOI10.1007/s00120-009-2196-9 Onlinepubliziert:29.Januar2010 SpringerMedizinVerlag2010
G.Popken
HELIOS-KlinikenBerlinBuch,Berlin
Testosteronsubstitution
ApplikationundKontrollen
Ein angeborener oder erworbener Testosteronmangel kann bei klinischen Symptomen eine Hormonersatztherapie notwendig machen. Diese kann durch sehr unterschiedliche Applikationsformen erfolgen. Neben der Injektion werde Gelapplikationen derzeit bei der Testosteron-substitution favorisiert. Zur Dosisfin-dung und berwachung mssen Wirkungen und Nebenwirkungen kontrolliert werden.
Ein Androgenmangel (Hypogonadismus) fhrt zu typischen klinischen Vernderungen mit relativ groen Variationen in der Ausprgung, im Grad der Ausprgung und dem Zeitpunkt des Eintritts. Der mnnliche klinisch signifikante Hypogonadismus ist die Hauptindikation fr eine Testosteronsubstitutionstherapie [1]. Bei der Wahl der Prparate bzw. der Applikationsform sind kontinuierliche physiologische Serumkonzentrationen ein Hauptkriterium. Ideal wre eine zirkadiane Rhythmik.
Aufgrund potentieller Nebenwirkungen bei supraphysiologischem Serum-spiegel sind Testosteronspiegel im Norm-bereich anzustreben [1]. Bei der Auswahl der Testosteronprparate mssen jedoch beim lteren Mann spezifische Aspekte beachtet werden. Eine kurze Wirkungsdauer ist bei diesen Patienten sinnvoll, um bei auftretenden Nebenwirkungen bzw. Kontraindikationen eine rasche Beendigung der Substitutionstherapie zu ermglichen.
Testosterontherapie bei labor-chemischem Testosterondefizit und klinischer Symptomatik
Testosteronsubstitutionstherapie
Eine dauerhafte Testosterontherapie beim Mann sollte folgende Voraussetzungen erfllen:F laborchemisches Testosterondefizit, F klinische Symptomatik des Defizits, F Beseitigung der Symptomatik unter
Testosteronsubstitution, F Ausschluss von Kontraindikationen, F regelmige Kontrolle von Wirkung und Nebenwirkungen.
Ziel der Substitution sind dauerhafte Testosteronwerte im physiologischen Be-reich. Weniger als 10% der therapiebedrftigen Patienten erhalten derzeit eine Therapie mit Testosteron, obwohl ausreichend effektive Prparate zur Verfgung stehen, die leicht zu applizieren sind und wenig Nebenwirkungen aufweisen.
Applikationsformen
Zur Therapie eines Hypogonadismus mit Testosteron stehen in Deutschland gegenwrtig verschiedene Prparate und Applikationsformen zur Verfgung. Intramuskulre, perorale, transdermale, sublinguale und subkutane Prparate zeigen Unterschiede in Pharmakodynamik, Pharmakokinetik, Preis und Anwenderfreundlichkeit und sind daher individuell anzuwenden.
Intramuskulre Testosteronprparate
Intramuskulr verabreichbares Testosteron steht als Testosteronpropionat, -enanthat, -cypionat, -undecanoat, -buciclat und 19-Nortestosterondecanoat zur Verfgung. Die aus der Pharmokokinetik resultierenden Applikationsabstnde lassen derzeit nur das Testosteronenanthat und das Testosteronundecanoat als sinnvolle Medikation zu. Es besteht mittlerweile eine fast 50-jhrige Erfahrung mit dieser Applikationsform, sie ist jedoch aufgrund der Pharmakokinetik dieser Testosteronester zur Substitutionstherapie beim alternden Mann nicht ideal.
> Geringe Injektionsfrequenz und...